Ein epileptischer Anfall stellt für sich zunächst keine bedrohliche Situation dar – er schädigt das Gehirn nicht und hört in der Regel von selbst wieder auf (Ausnahme: Status epilepticus). Problematisch wird der Anfall in der Regel erst in Verbindung mit Umständen, die in einer Anfallssituation nur als ungünstig bezeichnet werden können, weil sie die Folgen z.B.
Einer Bewusstlosigkeit, eines Sturzes oder einer Verkrampfung dramatisch potenzieren. Wird unter medikamentöser Behandlung oder nach einem epilepsiechirurgischen Eingriff dauerhaft Anfallsfreiheit erreicht oder treten die Anfälle über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren nur nach dem Aufwachen bzw.
besonders oder ausschließlich während des Schlafes auf, sind in den meisten Lebensbereichen keine Einschränkungen mehr nötig. Dies gilt auch dann, wenn nur epileptische Anfälle auftreten, die weder das Bewusstsein noch die Handlungsfähigkeit beeinträchtigen und die nicht mit einem Sturz verbunden sind. Die Teilnahme am Straßenverkehr ist im Alltag unvermeidlich und birgt Gefahren, die für Menschen mit Epilepsie besonders schwere Folgen haben können. Kleine Vorsichtsmaßnahmen können jedoch dazu beitragen, Risiken zu reduzieren und die Verkehrsteilnahme für Epilepsie-Patient:innen sicherer zu machen.
Für Fahrradfahrer:innen mit Epilepsie (sowie für alle Radfahrer:innen) ist es wichtig, immer einen Helm zu tragen, um so das Verletzungsrisiko zu minimieren. Zusätzliche Sicherheit bringt es, Strecken zu wählen, die über weite Teile über gesonderte Radwege verfügen, oder das Rad nur auf Ausflügen (z.B.
auf Feld- oder Waldwegen) zu fahren und Routen zu vermeiden, die verkehrsreich sind. In bestimmten Fällen.z.B. bei einem häufigen Auftreten von Anfällen, die das Bewusstsein bzw. die Handlungs- oder Handlungskontrolle beeinträchtigen, ist es ratsam, ganz auf das Fahrradfahren zu verzichten.
Fußgänger:innen mit Epilepsie sollten Straßen so weit wie möglich an gesicherten Übergängen wie Ampeln und Zebrastreifen überqueren. Zudem sollte man darauf achten, nicht direkt an der Bordsteinkante zu stehen, sondern für den Fall eines Sturzes stets auf einen Sicherheitsabstand zu Fahrbahn und Radweg zu achten.
Der Sicherheitsabstand ist auch ratsam für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen — nicht zu nah an den Gleisen oder der Fahrbahn zu gehen oder stehen und erst bei Halt des Transportmittels loszugehen. Dadurch wird einem lebensbedrohlichen Sturz auf ein Gleis oder eine Fahrbahn vorgebeugt.
- Grundsätzlich gilt: Menschen mit Epilepsie sind in der Regel nicht in der Lage, ein Kraftfahrzeug zu führen, solange ein wesentliches Risiko besteht, dass weiterhin Anfälle auftreten.
- Wann das der Fall ist, ist in den Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung (herausgegeben vom Bundesamt für Straßenwesen, BASt) geregelt.
Unter bestimmten Bedingungen kann die Fahrtauglichkeit dennoch gegeben sein. Ob Fahrtauglichkeit besteht oder nicht, ist mit der behandelnden Neurologin/dem behandelnden Neurologen zu besprechen. Diese bzw. dieser wiederum ist verpflichtet, Patient:innen, bei denen epileptische Anfälle auftreten, über eine mögliche Fahruntauglichkeit aufzuklären. Viele Menschen unterschätzen die Gefahr des Ertrinkens in der Badewanne. Das Risiko kann minimiert werden, indem das Duschen dem Baden vorgezogen wird. Wer nicht auf das Baden verzichten möchte, sollte das nur tun, wenn eine andere Person im Badezimmer anwesend ist, die im Falle eines Anfalls dafür sorgen kann, dass der Kopf über Wasser bleibt und das Wasser aus der Wanne ablaufen kann.
- Doch auch beim Duschen in der Badewanne oder einer höheren Duschwanne sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser problemlos abfließen kann, beispielweise indem der Stöpsel vorher entfernt wird und nicht durch den Körper heruntergedrückt werden kann.
- Schwimmen und andere Wassersportarten sind für Menschen mit Epilepsie mit besonders hohen Risiken verbunden.
Bei häufigen Anfällen mit einem hohen Ertrinkungsrisiko sollte daher unter Umständen ganz auf das Schwimmen verzichtet werden. Grundsätzlich ist es ratsam, nur an offiziell beaufsichtigten Badestellen zu schwimmen sowie darauf zu achten, dass eine Begleitperson mitschwimmt, die (auch körperlich) in der Lage ist, die betroffene Person im Falle eines Anfalls aus dem Wasser zu ziehen.
Dies gilt auch in Nichtschwimmerbecken oder im Whirlpool! An Stränden mit Rettungsschwimmer:innen und in Schwimm- und Freibädern empfiehlt es sich, die Rettungsschwimmer:innen oder Bademeister:innen vor dem Schwimmen zu informieren, so dass sie besonders achtsam und auf einen Rettungseinsatz vorbereitet sind.
Gegebenenfalls sollte als Schwimmhilfe ein im Handel erhältlicher Schwimmkragen eingesetzt werden, der den Kopf über Wasser hält. Epilepsie-Patient:innen mit einem erhöhten epilepsiebedingten Ertrinkungsrisiko sollten auf Wassersport wie Tauchen, Surfen, Wellenreiten oder Stand-Up-Paddling verzichten.
- Grundsätzlich sollten Menschen mit Epilepsie bei Aktivitäten auf und am Wasser (z.B.
- Beim Bootsfahren) nicht unbeaufsichtigt bleiben und stets eine ohnmachtssichere Schwimmweste tragen.
- Diese speziellen Schwimmwesten sorgen dafür, dass der Kopf oben bleibt und die Betreffenden nicht mit dem Gesicht nach unten im Wasser liegen.
Bei Spaziergängen am Wasser kann, wie im Straßenverkehr und an Gleisen, ein Sicherheitsabstand das Verletzungs- und Ertrinkungsrisiko bei einem Anfall verringern. Auch hier sollte gegebenenfalls eine Begleitperson dabei sein, die bei einem Anfall dafür Sorge tragen kann, dass die Betreffenden vom Wasser weggeführt werden.
- Ein erhöhtes epilepsiebedingtes Verbrennungsrisiko besteht bei Anfällen, bei denen es zu einem Verlust von Bewusstsein und Handlungskontrolle kommt und bei denen die Haltungskontrolle der betroffenen Person beeinträchtigt ist.
- Es können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um in diesen Fällen das Verbrennungsrisiko zu verringern.
So sollten Epilepsie-Patient:innen:
- Vorsichtig im Umgang mit offenem Feuer (beim Grillen, Lagerfeuer, Kamin) sein. Kamine können z.B. mit einer Glasplatte geschützt werden; beim Lagerfeuer und beim Grillen sollte genügend Abstand zum Feuer gehalten werden und es sollte eine weitere Person zugegen sein, um notfalls eingreifen zu können.
- Beim Kochen nur die hinteren Herdplatten benutzen. Pfannenstiele sollten nicht vom Herd in die Küche hineinragen.
- Der Herd kann durch einen besonderen Herdschutz gesichert werden. Bewegt sich die erkrankte Person im Anfall jedoch hin und her, fasst dabei Gegenstände an und bringt sie an andere Orte, ist auch ein Herdschutz nicht ausreichend. In Einzelfällen muss dann eventuell vollständig auf das Kochen verzichtet werden. Alternativ kann mit einer anderen Person gemeinsam gekocht und dieser Person dann die Tätigkeit am Herd überlassen werden.
- Heiße Flüssigkeiten nicht über weite Strecken transportieren.
- Bei Küchengeräten (z.B. Kaffeemaschinen, Wasserkochern) entsprechende Vorkehrungen treffen – so kann beispielsweise eine Kaffeemaschine angeschafft werden, mit der jeweils nur eine Tasse zubereitet werden kann. Wasserkocher sollten im hinteren Bereich der Arbeitsplatte in der Küche stehen und über eine automatische Abschaltung verfügen.
Was sollte man bei Epilepsie nicht essen?
Keine Kohlenhydrate, viel Fett – Ketogene Diät heißt: Kaum Kohlenhydrate, dafür viel Fett und genügend Eiweiß. Edda Haberlandt, Vorsitzende der ÖGfE: „Das heißt Banane, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Süßigkeiten – alles, was mit den üblichen Zuckern hergestellt wird, soll nicht gegessen werden.» Dafür werden Lebensmittel mit vielen „guten» Fettsäuren konsumiert wie Avocado, grüne Bohnen, Oliven, Rucola, Zucchini und alle Kohlsorten.
Was erhöht epileptische Anfälle?
Bei manchen Menschen mit Epilepsie können Reize wie zum Beispiel Flackerlicht in einer Diskothek einen Anfall auslösen. Auch bestimmte Umstände können gelegentlich zu Anfällen führen: zum Beispiel zu wenig Schlaf, Sauerstoffmangel, Vergiftungen, Alkohol oder – vor allem bei Kindern – hohes Fieber.
Welche Ernährung ist gut für Epilepsie?
Die ketogene Ernährung bei Epilepsie sollte unter Aufsicht von Ärzten und Ernährungsexperten stattfinden. Die Einstellung erfolgt meist stationär. Erlaubte Lebensmittel sind etwa stärkearme Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Nüsse und (vorzugsweise pflanzliche) Fette.
Was hilft am besten gegen Epilepsie?
Epilepsien Epilepsien sind Anfallkrankheiten.7 bis 8 von 1 000 Personen in Deutschland sind davon betroffen. Pro Jahr erkranken zwischen 2 und 3 von 10 000 Menschen neu an einer epileptischen Erkrankung. Bei einem Anfall entlädt sich ganz plötzlich die elektrische Spannung einer Gruppe von Nervenzellen im Gehirn über einen meist kurzen Zeitraum.
- Epilepsien werden danach unterteilt, ob an den Krampfanfällen von Anfang an beide Gehirnhälften beteiligt sind (generalisierte Anfallformen) oder ob sie von einem Herd ausgehen (fokale Anfallformen).
- Im Erwachsenenalter sind etwa zwei Drittel der Anfälle fokale Anfallsformen, im Kindesalter kommen dagegen die generalisierten Anfallsformen häufig vor.
Die Diagnosemethoden der Neurologie machen es möglich, die Art der Krampfanfälle noch weiter zu differenzieren. Das ist hilfreich, um die Ursache der Epilepsie zu bestimmen und das am besten geeignete Medikament auswählen zu können. Bei jedem Menschen kann das Gehirn von einem Krampfanfall erfasst werden.
Beispielsweise entwickeln kleine Kinder häufig einen Fieberkrampf. Beim Entzug von Alkohol und Drogen, bei zu niedrigem Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) und als unerwünschte Wirkung von Arzneimitteln können ebenfalls Krampfanfälle auftreten. Nur bei wiederholten, vom Gehirn ausgehenden Krampfanfällen, für die es keinen erkennbaren Auslöser gibt, wird von Epilepsie gesprochen.
Am bekanntesten ist der «große Anfall» (Grand Mal; generalisierter tonisch-klonischer Anfall). Die Betroffenen werden plötzlich bewusstlos und stürzen zu Boden, ihre Muskulatur versteift sich. Nach etwa einer halben Minute beginnen sie krampfartig zu zucken.
Während der ein bis zwei Minuten, die der Anfall dauert, setzt die Atmung aus. Während eines solchen Anfalls können Urin und Kot abgehen. Bei einem «kleinen generalisierten Anfall» (Petit Mal) setzt das Bewusstsein wenige Sekunden lang aus (Absencen). Manche dieser «kleinen Anfälle» treten typischerweise in einem bestimmten Alter oder zu bestimmten Tageszeiten auf.
Manchmal sind sie mit anderen Anfallformen kombiniert. Bei diesen Epilepsien werden einfach und komplex fokale Anfallformen unterschieden. Der Unterschied liegt darin, inwieweit das Bewusstsein während des Anfalls beeinträchtigt ist. Einfach fokale Anfälle gehen mit Muskelzuckungen oder Gefühlsstörungen, oft auch mit ungewöhnlichen Sinneswahrnehmungen einher.
Die Betroffenen erleben das Geschehen bewusst mit. Bei einem komplex fokalen Anfall können ähnliche Symptome auftreten wie bei einem einfach fokalen Anfall. Die Betroffenen machen oft seltsame Bewegungen und Geräusche. Die darüber hinaus bestehenden Bewusstseinsstörungen können von leichter Benommenheit bis zur Bewusstlosigkeit reichen.
An den stattgefundenen Anfall erinnert sich der Betroffene nicht. Beide Formen fokaler Anfälle können in einen generalisierten Anfall übergehen (sekundär generalisierter Anfall). Von einem «Status epilepticus» spricht man, wenn Krampfanfälle über Minuten bis Stunden wiederholt auftreten, ohne dass die Betroffenen dazwischen das Bewusstsein wiedererlangen.
Ein solcher Status epilepticus kann zum Beispiel eintreten, wenn eine Therapie mit Antiepileptika abrupt abgebrochen wird. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und muss als Notfall behandelt werden. Krampfanfälle können sich im Säuglings- und Kleinkindalter so zeigen, dass das Kind blitzartig zusammenzuckt, Arme und Beine nach vorne streckt, die Arme vor der Brust kreuzt und mit dem Kopf nickt.
Nach diesen Bewegungen tragen die Anfälle den Namen BNS-Krämpfe (Blitz-Nick-Salaam). Die Erkrankung wird in der Medizin auch West-Syndrom genannt. Wenn Nervenzellen untereinander Reize weiterleiten, fließt ein ganz geringer elektrischer Strom, weil in den Zellen – je nach ihrem Aktivitätszustand – die Konzentration von elektrisch geladenen Teilchen wechselt.
- Jeder Reiz löst eine Reaktion aus und viele solcher aufeinanderfolgenden Einzelaktionen führen dazu, dass man sich beispielsweise bewegt.
- Bei Epilepsien ist eine Gruppe von Nervenzellen im Gehirn übersteigert erregbar.
- Unter bestimmten Bedingungen entladen sich alle Zellen dieser Gruppe gleichzeitig.
- Dann gibt es keine koordinierten Aktionen mehr, vielmehr finden sie sozusagen alle gleichzeitig in Form eines Krampfes statt.
Vieles kann solche übererregbaren Nervenzellen veranlassen, sich gleichzeitig zu entladen. Beispielsweise kann der Fluss der elektrisch geladenen Teilchen in den Zellen beeinträchtigt sein, wenn das Gehirn zu wenig Zucker oder zu wenig Sauerstoff bekommt.
Oder es sind die Botenstoffe überreichlich vorhanden, die die Nervenzellen aktivieren, oder es mangelt an jenen Botenstoffen, die die Aktivitäten bremsen. Für die Behandlung ist es wichtig zu wissen, an welcher Stelle im Gehirn die übererregbaren Nervenzellen sitzen oder in welche Hirnregionen sich die Erregung ausbreitet.
Dieses lässt sich rückschließen, wenn man beobachtet, wie sich der Krampfanfall entwickelt und welche Körperteile er erfasst. Auch die aufgezeichnete Hirnstromkurve (Elektroenzephalogramm, EEG) ist dabei hilfreich. Die Neigung zu Epilepsien kann bei der Geburt bereits angelegt sein.
Daneben können beispielsweise ein Hirnschaden vor der Geburt und Sauerstoffmangel während der Geburt die Erkrankung auslösen. Oft sind Erkrankungen wie Schlaganfall, Tumor, Entzündungen infolge einer Infektion, Stoffwechselstörungen und Gehirnverletzungen für eine Epilepsie verantwortlich. Gelegentlich bleibt die Ursache aber unbekannt.
Eine Reihe von Epilepsiekranken reagiert auf konkrete Auslöser mit einem Krampfanfall. Diese Auslöser können z.B. immer wieder aufblitzendes grelles Licht, Fernseh- und Computerbilder, bestimmte Töne, zu wenig Schlaf und Alkoholkonsum sein. Bei kleinen Kindern können Epilepsien auf einer Krankheit beruhen, die die Mutter während der Schwangerschaft durchgemacht hat, oder darauf, dass das Gehirn des Kindes während der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten hat.
- Inder im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren erleiden relativ rasch einen Fieberkrampf.
- Etwa 5 von 200 Kindern sind betroffen.
- Ein Fieberkrampf ist nicht mit epileptischen Krampfanfällen gleichzusetzen.
- Dem erneuten Auftreten von Fieberkrämpfen lässt sich vorbeugen, indem das Fieber frühzeitig effektiv gesenkt wird.
Allerdings kann ein Fieberkrampf das erste Anzeichen einer Epilepsie sein. Um das herauszufinden, wird ein EEG gemacht, spätestens wenn ein Kind bei ansteigendem Fieber wiederholt Krampfanfälle gehabt hat. Wer die Auslöser der Krampfanfälle kennt, muss sie unbedingt beachten.
Ein regelmäßiger Lebensrhythmus mit gleichbleibenden Schlaf-Wach-Zeiten und Alkoholabstinenz können helfen, die Zahl der Krampfanfälle zu reduzieren. Manche Anfallkranke können in einem verhaltenstherapeutischen Training lernen, gewohnte Verhaltensmuster zu verlassen und auf bestimmte Auslöser zukünftig nicht mehr mit einem Anfall zu reagieren.
Eine ähnliche «Umprogrammierung» lässt sich auch mit dem Biofeedback-Verfahren erzielen. Insbesondere bei Schläfenlappenanfällen kann, wenn die Behandlung mit zwei Epilepsiemedikamenten erfolglos geblieben ist, ein operativer Eingriff am Gehirn erwogen werden.
- Er kann die Krankheit bessern oder sogar dauerhaft heilen.
- Rampfanfälle müssen auf jedem Fall in ärztlicher Betreuung beurteilt und behandelt werden.
- Voraussetzung für jede Dauerbehandlung einer Epilepsie mit Medikamenten ist, dass die Erkrankung mit eingehender Diagnostik bestätigt wurde.
- Bei einem Krampfanfall können Zellen im Gehirn durch Sauerstoffmangel Schaden nehmen.
Vorrangiges Ziel einer Epilepsiebehandlung ist es daher, Krampfanfälle zu unterbinden. Die dafür eingesetzten Medikamente können die Krankheit nicht heilen. Sie erhöhen aber die Reizschwelle, ab der sich die Gehirnzellen plötzlich und unkoordiniert entladen.
Mit einer solchen Behandlung werden etwa 80 von 100 Menschen mit generalisierten Anfällen und etwa 60 von 100 mit Herdanfällen anfallfrei. Lassen sich die Anfälle nicht vollständig verhindern, soll zumindest ihre Zahl verringert werden. Wenn die Krampfanfälle nur durch bestimmte Auslöser auftreten (Schlafentzug, Alkoholkonsum), ist eine Behandlung mit Medikamenten nicht unbedingt notwendig.
Es müssen die Auslöser vermieden werden. Auch wenn ein Anfall nur einmalig auftritt, etwa bei einer akuten Kopfverletzung, ist eine Arzneimitteltherapie in der Regel nicht erforderlich. Bei Grand-Mal-Anfällen wird eine dauerhafte medikamentöse Therapie in der Regel erst empfohlen, wenn zwei Anfälle aufgetreten sind, für die sich kein äußerer Anlass ausmachen lässt.
In dieser Situation ist bei etwa der Hälfte der Betroffenen anzunehmen, dass sich die Anfälle im darauffolgenden Jahr wiederholen werden. Kann bei bildgebenden Untersuchungen ein Krankheitsherd, beispielsweise eine Narbe nachgewiesen werden, sollte schon nach dem ersten Anfall mit der Behandlung begonnen werden.
Auch wenn der Betroffene selbst den dringenden Wunsch nach einer Therapie hat, kann die Behandlung bereits nach dem ersten Ereignis begonnen werden. Bei bestimmten anderen Anfallformen, z.B. bei Absencen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Anfälle wiederholen.
- Bei solchen Formen wird daher die Behandlung sofort eingeleitet.
- Das Medikament wird gemäß der festgestellten Anfall- und Epilepsieform und der individuellen Situation des Betroffenen ausgewählt.
- Dabei wird auch auf die unerwünschten Wirkungen Rücksicht genommen, die unterschiedlich belastend sein können.
Üblicherweise wird versucht, mit einem Medikament auszukommen. Gelingt das nicht, kann eine Kombinationstherapie durchgeführt werden. Was Sie ganz allgemein bei der Behandlung mit Epilepsiemitteln wissen müssen finden Sie unter und unsere Bewertungen der Einzelmittel unter –,
Zur Behandlung von Epilepsien werden folgende Arzneimittel als «geeignet» bewertet:,,, und, Bei Frauen im gebärfähigen Alter darf Valproinsäure nur mit konsequenter nichtmedikamentöser Empfängnisverhütung eingesetzt werden, da es beim Kind zu schweren Schädigungen führen kann. eignet sich zur Behandlung der Rolando-Epilepsie, einer speziellen Epilepsieform bei Kindern.
Ebenfalls vor allem bei Kindern tritt eine Epilepsieform auf, bei der das Bewusstsein für kurze Augenblicke aussetzt (Absencen). Für ihre Behandlung ist geeignet. wird nur als Zusatzmittel mit «geeignet» bewertet, wenn die Epilepsie mit einem Mittel allein nicht ausreichend behandelt werden kann.
- Als alleiniges Epilepsiemittel eingesetzt, gilt Topiramat als «mit Einschränkung geeignet», denn es wirkt nicht besser als die Standardmedikamente, ist aber weniger gut verträglich.
- Wird in der Epilepsiebehandlung sowohl als alleiniges Mittel als auch als Zusatzmittel zu anderen Antiepileptika eingesetzt.
Seine Wirksamkeit ist nachgewiesen. Da Lacosamid kaum Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln aufweist, ist der Wirkstoff insbesondere dann von Vorteil, wenn bereits andere Arzneimittel eingenommen werden oder wenn zur Epilepsiebehandlung mehrere Antiepileptika erforderlich sind.
Ansonsten sind keine nennenswerten Vorteile von Lacosamid gegenüber den Standardmitteln belegt. Da es im Vergleich zu diesen aber speziell für die alleinige Behandlung einer Epilepsie noch wenig erprobt ist, wird es mit «auch geeignet» bewertet. Als ebenfalls «auch geeignet», wenn geeignete Mittel nicht eingesetzt werden können oder nicht ausreichend wirken, gelten Phenobarbital, Phenytoin und Primidon.
Diese Substanzen waren lange Zeit Standardmedikamente der Epilepsiebehandlung, werden aber zunehmend durch verträglichere Mittel verdrängt. wird ebenfalls als «auch geeignet» bewertet. Es darf in Deutschland nur als Zusatzmittel zu anderen Antiepileptika gegeben werden.
- Als alleiniges Mittel scheint es bei der Epilepsiebehandlung nicht so wirksam zu sein wie die Standardmittel, z.B.
- Lamotrigin.
- Für die Zusatzbehandlung hat Pregabalin den Vorteil, dass nur wenige Wechselwirkungen mit anderen Mitteln zu erwarten sind.
- Allerdings sollte seine Langzeitverträglichkeit noch weiter untersucht werden.
Auch darf nur als Zusatzmittel zu anderen Antiepileptika bei fokalen Anfällen angewendet werden. Brivaracetam ist dem Wirkstoff Levetiracetam chemisch verwandt. Die therapeutische Wirksamkeit von Brivaracetam ist nachgewiesen. Ob das Mittel allerdings besser wirkt als Levetiracetam oder ein anderes Mittel, das als zusätzliches Medikament gegeben werden kann, ist nicht untersucht.
- Wie bei Levetiracetam ist es vorteilhaft, dass das Mittel mit anderen Medikamenten kaum Wechselwirkungen hat.
- Da es noch wenig erprobt ist, wird es zur Zusatztherapie als „auch geeignet» bewertet.
- Darf ebenfalls nur als Zusatzmittel zu anderen Antiepileptika gegeben werden.
- Seine Wirksamkeit ist in Studien überwiegend bei Patienten untersucht worden, die mit mehreren anderen Mitteln keine ausreichende Kontrolle der Anfallshäufigkeit erreicht haben.
Ob Perampanel allerdings in dieser Situation besser wirkt als andere Mittel, die ebenfalls als zusätzliche Medikamente gegeben werden können, ist nicht untersucht. Das Mittel wird vom Körper nur langsam abgebaut. Dies kann beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen ein Nachteil sein.
Es wird daher für die Zusatztherapie als „mit Einschränkung geeignet» bewertet und sollte nur zum Einsatz kommen, wenn mit mindestens zwei anderen antiepileptischen Wirkstoffen keine ausreichende Anfallskontrolle erreicht werden kann. zum Einnehmen wird als «mit Einschränkung geeignet» bewertet. Das Benzodiazepin ist seit langem im Handel, es finden sich aber nur wenige Studien, die seine Wirksamkeit und vor allem seine Verträglichkeit bei einer länger andauernden Anwendung nachweisen.
Zudem ist bekannt, dass Benzodiazepine schon bald nach Beginn der Behandlung zu einer Gewöhnung führen können. Daher ist das Mittel nur noch bei bestimmten Epilepsieformen zu empfehlen, wenn besser bewertete Alternativen nicht eingesetzt werden können oder alleine nicht ausreichend wirksam waren.
- Kann bei Epilepsien sowohl als alleiniges Mittel als auch zusätzlich zu anderen Antiepileptika eingesetzt werden.
- Vorteile dieses Wirkstoffs gegenüber anderen Zusatzmitteln sind bislang nicht zu erkennen.
- Vielmehr verbindet sich mit der Substanz ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen.
- Erfahrungen über eine Anwendung über lange Zeit liegen noch nicht vor.
Zonisamid wird als «mit Einschränkung geeignet» bewertet. Es wird empfohlen, den Wirkstoff nur bei Menschen anzuwenden, die auf besser zu beurteilende Mittel nicht ausreichend angesprochen haben. wird nur bei fokalen Epilepsien angewendet. Da es aber wahrscheinlich weniger wirksam ist als die Standardmedikamente, wird es als «mit Einschränkung geeignet» bewertet.
- Der Notarzt, der zu einem Menschen mit einem Status epilepticus gerufen wird, wird ein antiepileptisches Medikament infundieren.
- Hierfür sind die Clonazepam und Lorazepam geeignet.
- Auch Diazepam aus dieser Wirkstoffgruppe kann in Form von Injektionen eingesetzt werden oder als Lösung zur Einführung in den After und ist hierfür geeignet.
Midazolam gibt es für die Behandlung lang anhaltender akuter Krampfanfälle bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen in Form einer Lösung, die ab einem Alter von sechs Monaten verabreicht werden kann. Das Mittel kann auch durch die Eltern gegeben werden.
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Stand der Literatur: 14. Juli 2020 (Ergänzung 08.10.2021) Bei Epilepsien verbindet sich mit neuen Arzneimitteln die Hoffnung, jenes Drittel von Kranken anfallfrei halten zu können, bei denen das mit den bisher gebräuchlichen Mitteln nicht gelungen ist.
Die hier kurz vorgestellten Wirkstoffe sind als Zusatzmedikamente gedacht. Zum Teil sollen sie nur bei speziellen Epilepsieformen eingesetzt werden. Rufinamid (Inovelon) ist als Zusatz zur Behandlung des Lennox-Gastaut-Syndroms zugelassen – einer schweren Form von generalisierter Epilepsie, die in erster Linie Kinder betrifft, sich aber bis ins Erwachsenenalter fortsetzen kann.
Durch die Zusatzbehandlung mit Rufinamid lässt sich die Zahl der epileptischen Anfälle um etwa ein Drittel verringern. Stiripentol (Diacomit) ist als Zusatztherapie bei bestimmten schweren und selten auftretenden Epilepsieformen im Kindesalter mit generalisierten Anfällen zugelassen, die mit Clobazam und Valproinsäure allein nicht ausreichend behandelt werden können.
Das Mittel sorgt dafür, dass von den anderen Epilepsiemitteln mehr zur Wirkung gelangt. Derzeit ist unklar, ob man diesen Effekt nicht auch erreichen kann, indem man die bisherigen Medikamente höher dosiert. Eslicarbazepin (Zebinix) ist als Zusatztherapie für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren mit fokalen Epilepsien zugelassen.
Darüber hinaus kann es auch als alleiniges Antiepileptikum bei Erwachsenen mit fokaler Epilepsie eingesetzt werden. Es ähnelt den bewährten Wirkstoffen Carbamazepin und Oxcarbazepin. Ob Eslicarbazepin für die Behandelten gegenüber den beiden Standardtherapeutika relevante Vorteile bietet, ist noch nicht ausreichend untersucht.
- Mit Epidyolex wurde Ende 2019 ein Antiepileptikum mit dem Wirkstoff Cannabidiol zugelassen.
- Das Mittel soll bei speziellen, schwer zu therapierenden Epilepsieformen (Dravet-Syndrom, Lennox-Gastaut-Syndrom), die vor allem bei Kindern auftreten, zusätzlich zu einem Benzodiazepin (Clobazam) eingesetzt werden.
Die beiden Epilepsieformen gehören zu den «seltenen Erkrankungen». Epidyolex kann bei Kindern ab 2 Jahren zum Einsatz kommen. Mit der Zusatztherapie sinkt die Anzahl epileptischer Anfälle. In den Studien zur Beurteilung der therapeutischen Wirksamkeit wurden knapp 500 Patienten über 14 Wochen behandelt.
Ärztliche Experten kritisieren die mangelnden Informationen aus den Studien. Weder ein längerfristiger Nutzen noch die Risiken können mit den vorliegenden Daten hinreichend bewertet werden. Bei den Risiken ist zu berücksichtigen, dass Cannabidiol neben Durchfall, Müdigkeit und Erschöpfung auch mit Leberfunktionsstörungen in Zusammenhang gebracht wird.
Daher wird empfohlen die Notwendigkeit der Behandlung alle sechs Monate zu überprüfen. Wenn sich die Anfälle in dieser Zeit nicht um ein Drittel reduzieren, sollte die Behandlung beendet werden. In seinen frühen Nutzenbewertungen führt das IQWiG Cenobamat (Ontozry) auf.
- Zu diesem Mittel wird die Stiftung Warentest Stellung nehmen, sobald es zu den gehört.
- Cenobamat (Handelsname Ontozry) ist seit April 2021 als Zusatztherapie für Erwachsene mit epileptischen Krampfanfällen zugelassen, bei denen eine vorherige Behandlung mit mindestens zwei antiepileptischen Arzneimitteln nicht ausreichte.
Epileptische Anfälle werden durch eine gestörte Aktivität von Nervenzellen im Gehirn ausgelöst. Die Anfälle äußern sich unter anderem durch Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen, Muskelzuckungen bis hin zu starken Krämpfen und Unwohlsein. Meist geht ein Krampfanfall innerhalb einiger Sekunden bis Minuten vorüber.
Je nach Ausbreitung werden fokale und generalisierte epileptische Anfälle unterschieden: Fokale Anfälle bleiben auf einen kleinen Teil des Gehirns begrenzt: Muskelzuckungen oder -krämpfe betreffen nur einzelne Körperstellen. Fokale Anfälle können sich aber auch auf das gesamte Gehirn ausbreiten – man spricht dann von einer „sekundären Generalisierung».
Generalisierte Krampfanfälle sind nicht unbedingt schwerer als fokale Anfälle, führen aber häufiger zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen im ganzen Körper. Cenobamat beeinflusst im Gehirn die Aktivität von Nervenzellen und soll so Krampfanfälle verhindern.
Bewertung Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2021 geprüft, ob Cenobamat als Zusatztherapie für Erwachsene mit Epilepsie im Vergleich zu den üblichen Zusatztherapien Vor- oder Nachteile hat.Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor. Weitere Informationen
Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der G-BA beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den, : Epilepsien
Was verschlimmert Epilepsie?
Wie Stress Epilepsien verschlimmert London – Stress erhöht die Anfallshäufigkeit bei Epilepsie-Patienten. Grund hierfür könnten erhöhte Spiegel von Corticotropin-Releasing-Hormon im Hirn sein, berichten Forscher der University of Western Ontario in Kanada.
Die Arbeitsgruppe um Michael Poulter veröffentlichte ihre Studie in Science Signaling (doi:10.1126/scisignal.aad8676). Stress kann bei Patienten mit einer Epilepsie die Erkrankungen verschlimmern. Insbesondere die Anfallshäufigkeit kann zunehmen. Der Grund hierfür ist jedoch weitestgehend unbekannt.
Psychischer Stress kann die Schlafqualität verschlechtern und den Haushalt von Stresshormonen im Körper verändern. Die Forscher untersuchten die Hirne von Ratten und applizierten Corticotropin-Relasing-Hormon. Das Hormon aktiviert die Ausschüttung von Botenstoffen, die in der Nebennierenrinde die Cortisolausschüttung aktivieren.
- Da es ein neurotropes Hormon ist, wirkt es jedoch auch auf viele andere Nervenzellen im Hirn ein.
- Es steuert so unter anderem die neuronale Anpassungen auf externen Stress.
- Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Hormon auf den piriformen Kortex der Ratten einwirkte.
- Der piriforme Kortex gehört zum primitiven Riechhirn von Säugetieren und ist beim Mensch nach Angaben der Arbeitsgruppe häufig der Ausgangsort von Krampfanfällen.
Bei gesunden Ratten dämpfte das Hormon die Aktivität dieses Hirnareals. Ratten mit Epilepsie zeigten jedoch eine paradoxe Reaktion. Bei ihnen erhöhte sich die Aktivität im piriformen Kortex, wenn die Wissenschaftler das Hormon applizierten. In weiteren Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass das Hormon bei den kranken Ratten ein regulatorisches G-Proteins (RGS2) aktivierte.
- Die Arbeitsgruppe vermutet, dass dies der Grund für die erhöhte Aktivität im piriformen Kortex ist.
- Die Forscher hoffen, über eine Blockade des Hormons künftig therapeutische Interventionsmöglichkeiten zu schaffen.
- Eventuell spielt der untersuchte Mechanismus auch eine Rolle für die Stressinduktion anderer neurologischer Erkrankungen, so die Wissenschaftler.
© hil/aerzteblatt.de : Wie Stress Epilepsien verschlimmert
Ist Kaffee schlecht für Epilepsie?
Abteilung Prächirurgische Epilepsiediagnostik – EpilepsiezentrumKlinik für Neurochirurgie Eine häufige Frage von Epilepsiepatienten bezieht sich auf den Kaffeekonsum – ist er ungefährlich oder kann er Anfälle provozieren? Gibt es Gründe für oder gegen den Genuss von Kaffee? Coffein stimulierender Bestandteil von Kaffee verbessert die Wachheit durch eine gegensätzliche Wirkung zu dem körpereigenen Wirkstoff Adenosin.
- Adenosin gilt auch als endogene, vom Körper selbst gebildete protektive Substanz mit vermehrter Freisetzung im epileptischen Anfall.
- Exzessiv hohe Coffeinmengen können anfallsprovozierend sein, diese werden jedoch beim üblichen Kaffeekonsum nicht erreicht.
- Mit der Stimulation der Wachheit wird auch die Atmung durch Coffein angeregt.
In einer Studie aus Lyon zeigte sich, dass der Genuss hoher Kaffeemenge (mehr als 6 Tassen Kaffee pro Tag), aber geringer auch der Genuss mittlerer Kaffeemengen von mindestens 4 Tassen Kaffee pro Woche) assoziiert war mit einem geringerem Sauerstoffmangel im Zusammenhang mit fokalen epileptischen Anfällen.
- Ein schützender Effekt von Kaffee vor einer Hemmung der Atmung durch Adenosin im Anfall wird diskutiert.
- In der Summe dieser Befunde gibt es keinen Grund, Epilepsiepatienten vom Kaffeetrinken abzuraten.
- Weitere Studien werden erforderlich sein um zu belegen, ob Kaffeekonsum sogar einen Schutz vor einem SUDEP im Anfall bieten kann.
: Abteilung Prächirurgische Epilepsiediagnostik – EpilepsiezentrumKlinik für Neurochirurgie
Welcher Mangel löst Epilepsie aus?
Anfall bei Magnesiummangel | 12-2016 – >> zurück zur Startseite Ein 57-jähriger Patient erlitt erstmals aus dem Wachen einen tonisch-klonisch generalisierten epileptischen Anfall ohne fokale Einleitung. Der Patient war ansonsten weitgehend gesund. Die auswärtige Diagnostik inkl. Routine-EEG und Kopf-MRT blieb ohne pathologischen Befund. In dieser Konstellation gingen wir bei einem ambulanten Vorstellungstermin zunächst von einem isolierten unprovozierten epileptischen Anfall aus. Wegen des geringen Rezidivrisikos empfahlen wir nicht die Einnahme eines Antiepileptikums, wir sprachen den Richtlinien gemäß ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge für 6 Monate aus. Wenige Tage später stellte die Hausärztin im Rahmen einer umfangreichen Laboruntersuchung einen deutlich erniedrigten Wert für Magnesium im Serum fest (0,29 mmol/l; Normwert Erwachsene: 0,7-1,0 mmol/l). Ein Magnesium-Mangel kann bei Patienten ohne Epilepsie Ursache eines epileptischen Anfalls sein, wir sprechen dann von einem akut-symptomatischen Anfall. Nach der Definition der Internationalen Liga gegen Epilepsie wird ein erniedrigter Magnesium-Wert dann als akut ursächlich für einen epileptischen Anfall angenommen, wenn er unter 0,3 mmol/l liegt. Magnesium ist ein Blocker des exzitatorischen (also des erregenden) NMDA-Rezeptors im Gehirn. Fehlt Magnesium, wird dieser Rezeptor enthemmt, es kommt zu einer erhöhten Exzitation der Nervenzellen. Dies kann im Extremfall in einem epileptischen Anfall münden. Somit lag bei dem Patienten also kein isolierter unprovozierter, sondern ein akut-symptomatischer Anfall vor. Diese Zuordnung führt ebenfalls nicht zu der Empfehlung, Antiepilepileptika einzunehmen, hat aber Konsequenzen hinsichtlich des Fahrverbots. Dieses beträgt nämlich nach einem akut-symptomatischen Anfall nur 3 Monate, wenn denn die Ursache des Anfalls behoben ist. Auch wenn bei dem Patienten bisher nicht eindeutig geklärt werden konnte, warum er eine derart niedrige Magnesium-Konzentration aufwies, so hat er nun unter täglicher Substitution von Magnesium und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen regelrechte Spiegel. Dieser Fall zeigt, dass es auch seltene akute Ursachen für einen epileptischen Anfall gibt. Diese können mitunter Einfluss auf das Anfalls-Rezidivrisiko und somit auf die Dauer des Fahrverbots haben. Fälle der vergangenen Monate
Wie kündigt sich ein epileptischer Anfall an?
Ein epileptischer Anfall kündigt sich manchmal mit Verstimmung, Reizbarkeit und Kopfschmerzen an. Mitunter tritt zudem eine sogenannte Aura auf. Das sind Wahrnehmungsstörungen, die nur der Patient selbst bemerkt. Er sieht, hört oder riecht etwas, das gar nicht da ist.
Kann man von zu viel Handy Epilepsie bekommen?
Krank durchs Handy? : Handystrahlung reizt Teile der Hirnrinde – 11. Mai 2010, 4:02 Uhr Handys und deren Auswirkung auf die Gesundheit der Benutzer sind ein Dauerbrenner bei den Technik-News. Jetzt gibt es dazu eine neue Studie, die behauptet, dass die Mobilfunksignale bestimmte Bereiche des Gehirns reizen.
- Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig eine Schädigung des Gehirns, könnte aber trotzdem für bestimmte Personengruppen problematisch sein.
- Hans-Christian Dirscherl Die Strahlung von Handys reizt den Teil der Hirnrinde, der am nächsten zum Mobiltelefon gelegen ist.
- Zu diesem Ergebnis kommen italienische Wissenschaftler, wie CNN Online berichtet.
Allerdings besteht noch keine Klarheit darüber, ob die Hirn-Reizung, die von einem GSM-Mobiltelefon ausgeht, gefährlich ist. Die Wissenschaftler vom Fatebenefratelli-Krankenhaus aus Mailand überwachten mit Hilfe der Transcranial Magnetic Stimulation (TMS)-Methode die Hirn-Funktion von Menschen, während diese telefonierten.
- Bei den Probanten handelte es sich um 15 junge Männer, die mit einem GSM 900-Handy 45 Minuten telefonierten.
- Bei zwölf Testkandidaten wurde die dem Handy nächstgelegene «motorische Rinde» während des Gesprächs gereizt.
- Innerhalb einer Stunde normalisierte sich das allerdings wieder.
- Die Forscher betonen, dass das nicht zwangsläufig bedeutet, dass Mobilfunkstrahlung schädlich für das Gehirn ist.
Aber sie halten es für möglich, dass diese Reizung Folgen bei Menschen haben könnte, die besonders veranlagt sind, also beispielsweise zu epileptischen Anfällen neigen.
Ist Zucker schlecht für Epilepsie?
Die Epilepsie Risikofaktoren im Überblick – Der häufigste Grund für einen Anfall ist das Vergessen der Einnahme der Antiepileptika oder das absichtliche Unterlassen der Einnahme. Lassen Sie daher niemals die Einnahme Ihrer Medikamente aus, egal aus welchem Grund, denn dadurch besteht die Gefahr, dass Sie einen Anfall bekommen, der schlimmer sein kann als normal.
- Selbst wenn Sie es nur einmal vergessen, kann dies einen Anfall auslösen.
- Gewöhnen Sie sich bitte an eine Routine, um sicherzustellen, dass Sie Ihre Medikamente genau wie vorgeschrieben einnehmen.
- Mäßiger Alkoholkonsum (ein bis zwei Gläser pro Tag) ist normalerweise in Ordnung.
- Ich raten jedoch davon ab, während der Einnahme von Antiepileptika Alkohol zu trinken, da dieser manchmal die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen kann.
Vermeiden Sie aber auf jeden Fall übermäßiges Trinken, da dies einen Anfall auslösen kann. Auch bei Personen, bei denen noch keine Epilepsie diagnostiziert wurde. Viele Freizeitdrogen, darunter auch legale Highs, können die Gehirnchemie beeinflussen und möglicherweise einen Anfall auslösen.
- Da jeder Mensch auf jede Droge anders reagiert, kann man nicht im Voraus wissen, ob eine bestimmte Droge „sicher» ist oder eben nicht.
- Hohe Konzentrationen von Koffein finden sich in vielen Energie- oder Sprudelgetränken, Koffeinshots und -pillen und sogar in frei verkäuflichen Erkältungs- und Grippemitteln.
Da Koffein ein Stimulans ist, kann es bei manchen Menschen Krampfanfälle auslösen. Dies ist einer der größten Auslöser für Anfälle. Menschen mit Epilepsie sollten generell keine Nachtschichten arbeiten, da dies zu Schlafproblemen führen kann, die Anfälle verstärken können.
- Schaffen Sie sich eine gute Schlafroutine; vermeiden Sie Koffein am Abend.
- Stress und Ängste können bei Menschen mit Epilepsie manchmal einen Anfall auslösen.
- Dabei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Stress zu bekämpfen.
- Einfache Dinge wie ein Spaziergang, ein Treffen mit Freunden oder das Hören von Musik können Ihnen helfen, sich von einer stressigen Situation zu erholen.
Auch Atemtechniken, Yoga oder Meditation können nützliche Hilfsmittel sein, um mit Stress umzugehen Gerne können Sie mit uns Kontakt aufnehmen oder direkt Online einen Termin vereinbaren. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören und Ihnen helfen zu können. Bei einer kleinen Zahl von Epilepsie -Patienten können Anfälle durch Langeweile oder Nichtstun ausgelöst werden.
- Manche Menschen stellen fest, dass sie einen Anfall abwenden können, wenn sie sich beschäftigen oder sich ablenken.
- Achten Sie darauf, dass Sie immer ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
- Dehydrierung kann die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls erhöhen.
- Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Sport treiben.
Das gilt auch, wenn es draußen heiß ist oder wenn Sie sich unwohl fühlen und erbrechen oder Durchfall haben. Ein niedriger Blutzuckerspiegel kann bei Menschen mit Epilepsie manchmal einen Anfall auslösen.Bei einer kleinen Zahl von Epilepsie -Patienten können Anfälle durch Langeweile oder Nichtstun ausgelöst werden.
Welche Vitamine fehlen bei Epilepsie?
NeuroAktuell | Neurologie | Vitamine | 17.01.2017 Hohe Prävalenz eines Vitamin-D-Mangels bei Patienten mit Epilepsie Epilepsie-Patienten haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein deutlich erhöhtes Frakturrisiko. Dies trifft insbesondere auf Personen zu, die mit enzyminduzierenden Antiepileptika behandelt werden. Es besteht die Vermutung, dass es durch diese Antiepileptika zu einer Hochregulation der Enzyme kommt, die für den Vitamin-D-Stoffwechsel zuständig sind. Dies wiederum hat zur Folge, dass 25 OH-Vitamin D (Calcifediol) in inaktive Metaboliten umgewandelt wird und so letztendlich das Osteoporose-Risiko steigt. Die Prävalenz eines Vitamin-D-Mangels bei erwachsenen Epilepsie-Patienten haben Wissenschaftler der Emory Healthcare, der Stanford University und der Emory University in Atlanta, USA, kürzlich in einer Studie erneut untersucht. Teilnehmer waren 596 Patienten mit Epilepsie (56 % Frauen und 44 % Männer) im durchschnittlichen Alter von 41 Jahren, die im Zeitraum zwischen 2008 und 2011 im „Emory University Epilepsy Center» behandelt wurden.55 % der Patienten waren kaukasischer Herkunft, 34 % hatten eine dunkle Hautfarbe, 2 % waren Asiaten und in 7 % der Fälle war die Abstammung unklar. Zwei der behandelnden Ärzte des Epilepsiezentrums bestimmten bei allen Studienteilnehmern die Vitamin-D-Spiegel im Serum sowie die möglichen Antiepileptika-Risiken. Die jeweiligen 25 OH-Vitamin-D-Werte wurden in drei Kategorien eingeteilt: niedriger 25 OH-Vitamin-D-Spiegel: < 20 ng/ml, grenzwertiger Spiegel: 20 – 29 ng/ml und normaler Spiegel: ≥ 30 ng/ml. Die antiepileptischen Medikamente wurden gemäß ihres enzyminduzierenden Potentials in Gruppen eingeordnet. Es zeigte sich, dass die Vitamin D-Spiegel der Probanden im Mittel bei 22,5 ng/ml lagen und 45 % 25 OH-Vitamin-D-Spiegel < 20ng/ml aufwiesen. Dabei waren deutliche Unterschiede bei den Spiegeln und der Häufigkeit der drei verschiedenen Vitamin-D-Spiegel-Kategorien zu beobachten. So fand sich ein Vitamin D-Mangel bei 54 % der Patienten, die mit enzyminduzierenden Antiepileptika behandelt wurden, aber nur in 37 % der Fälle, die unter einer Therapie mit nicht-enzyminduzierenden Antiepileptika standen. In dieser Studie konnte bestätigt werden, dass ein Vitamin-D-Mangel bei Patienten mit Epilepsie, insbesondere wenn sie mit enzyminduzierenden Antiepileptika behandelt werden, eine hohe Prävalenz hat, so die Autoren. Den Experten zufolge sollte ein Vitamin-D-Monitoring Teil der Routineuntersuchungen von Epilepsie-Patienten sein. (drs) Abstract aus Epilepsy Res 2014, Jul 6, (Epub ahead of print) Zurück zur Startseite
Was trinken bei Epilepsie?
In der Regel ist ein sozialverträglicher Konsum von Alkohol auch bei Menschen mit Epilepsie problemlos möglich. Eine Trinkmenge von zwei großen Bieren oder Getränken mit vergleichbarem Alkoholgehalt ist in der Regel unbedenklich. Bei Menschen mit idiopathischen (genetischen) Epilepsien kann der Konsum größerer Mengen von Alkohol jedoch durchaus zu Anfällen führen und sollte vermieden werden.
Kann eine bestehende Epilepsie auch wieder verschwinden?
Epilepsie kann auch nach Jahren spontan aufhören BETHEL (KHS). Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten, die sei Jahren epileptische Anfälle haben, verschwindet die Krankheit spontan wieder. Das spreche gegen die Hypothese, daß ein epileptischer Anfall weitere Anfälle bedinge, sagte Professor Bernd Pohlmann-Eden vom Epilepsiezentrum Bethel.
Veröffentlicht: 04.10.2005, 08:00 Uhr Nach einem ersten epileptischen Anfall wird meist noch nicht medikamentös behandelt – es sei denn, die Ursache des Anfalls läßt sich auf eine Krankheit, etwa Gehirntumor, Meningitis oder Schlaganfall, zurückführen. Krankheitsgeschichten von Kindern mit Epilepsie hätten belegt, daß nach einem Anfall noch lange nicht weitere Anfälle folgen.
Deshalb gehöre der Reflex, gleich zu behandeln, bei jungen Patienten der Vergangenheit an, sagte Pohlmann-Eden bei einer Veranstaltung des Unternehmens Eisai in Bethel. Die frühere Vorstellung, wonach ein Anfall den nächsten bahne, scheint daher nicht ganz zuzutreffen.
- Außerdem gebe es Beobachtungen, daß bei 20 bis 30 Prozent der Epilepsie-Kranken die Anfälle manchmal nach vielen Krankheitsjahren spontan ausbleiben.
- Allerdings lasse sich nicht voraussagen bei wem – und auch nicht, bei wem eine Pharmakotherapie gut wirke.
- So könnten Patienten mit relativ wenigen Anfällen therapieresistent sein, andere mit vielen Anfällen sprechen möglicherweise sehr gut auf Medikamente an.
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Top-Meldungen Hat die Tatsache, dass bei unüberbrückbarem Dissens das BMG allein über eine neue TI-Finanzierung entscheidet, die Selbstverwaltung lahm gelegt? Die Verhandlungen zwischen Kassen, KBV und KZBV sind jedenfalls gescheitert. Wochenlang war verhandelt worden, nun gibt es einen Kompromiss: Die Impfung gegen SARS-CoV-2 wird kurz vor dem Ende der Coronavirus-Impfverordnung in Bayern und in Niedersachsen zur Kassenleistung.
Von Thomas Hommel, Julia Frisch, Anno Fricke
: Epilepsie kann auch nach Jahren spontan aufhören
Was provoziert einen epileptischen Anfall?
Erster epileptischer Anfall nicht gleichbedeutend mit Diagnose Epilepsie Nicht jeder Anfall, der auf den ersten Blick wie eine Epilepsie aussieht, ist auch eine. Nach einem Anfall ist eine Ursachendiagnostik dann ganz wichtig, um das Risiko für weitere Anfälle abzuschätzen, Risikofaktoren zu identifizieren und gegebenenfalls eine Therapie einzuleiten.
- Menschen, die einen epileptischen Anfall erleiden, müssen nicht zwangsläufig fürchten, dass sich so ein Ereignis wiederholt.
- Epileptische Anfälle treten bei etwa 10 Prozent aller Menschen im Laufe des Lebens auf, eine chronische Erkrankung besteht jedoch nur bei einem Prozent der Bevölkerung.
- Wichtig ist aber eine fachärztliche Abklärung nach dem ersten Anfallsereignis, um die Ursache zu identifizieren und das Wiederholungsrisiko abzuschätzen.
„Auch Menschen, die nicht unter Epilepsie leiden, können unter bestimmten Bedingungen einen epileptischen Anfall erleiden. Solche Anfälle können unter anderem im Rahmen von Blutzuckerschwankungen, Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenentzug, einem Schlaganfall oder auch komplexen körperlich-psychischen Belastungssituationen auftreten.
Wie alt kann man mit Epilepsie werden?
Menschen mit Epilepsie haben ein drastisch erhöhtes Risiko für einen frühen Tod. Im Vergleich zur übrigen Bevölkerung ist bei ihnen die Wahrscheinlichkeit mehr als verzehnfacht, vor dem Alter von 56 Jahren zu sterben, wie eine britisch-schwedische Langzeitstudie zeigt.
- Besonders gefährdet sind demnach jene Menschen, die neben Epilepsie entweder eine psychische Erkrankung haben oder aber Alkohol oder andere Drogen konsumieren.
- Das schreiben Forscher um Seena Fazel von der Universität Oxford in der Zeitschrift «The Lancet».
- Weltweit haben etwa 70 Millionen Menschen regelmäßig epileptische Anfälle.
Dass Epilepsie die Lebenserwartung senken kann, war bereits bekannt. Nun untersuchten Forscher aus Oxford und vom Karolinska-Institut in Stockholm Daten von rund 70.000 Menschen mit Epilepsie, die in Schweden zwischen 1954 und 2009 zur Welt kamen, bis zum Alter von 56 Jahren.
- Diese Informationen, im Mittel über eine Zeit von neun Jahren erhoben, verglichen sie mit denen von etwa 660.000 vergleichbaren anderen Schweden.
- Neurologen und Psychiater gefordert Im Studienzeitraum starben fast neun Prozent der Teilnehmer mit Epilepsie, aber nur 0,7 Prozent der Menschen aus der Vergleichsgruppe.
In der Epilepsie-Gruppe waren Unfälle oder Suizid mit fast 16 Prozent die dritthäufigste Todesursache. Drei Viertel der davon Betroffenen hatten eine psychiatrische Diagnose erhalten wie etwa Depression oder Angststörung. Menschen mit Epilepsie und Drogenkonsumenten hatten – im Vergleich zu Teilnehmern ohne beide Faktoren – eine um das 22-fache erhöhte Gefahr für einen tödlichen Unfall.
- Im Vergleich zu leiblichen Geschwistern hatten Menschen mit Epilepsie ein ähnlich stark erhöhtes Sterberisiko wie zur Durchschnittsbevölkerung.
- Dies werten die Forscher als Beleg dafür, dass Epilepsie ein unabhängiger Risikofaktor ist.
- Gerade jene Betroffenen, die zusätzlich noch psychische Probleme hätten, müssten dringend besser versorgt und unterstützt werden, fordert Fazel.
Der an der Studie beteiligte Psychiater Charles Newton bemängelt, dass Epilepsie in westlichen Ländern oft nur von Neurologen behandelt werde. Die Studie zeige, dass Psychiater und auch Suchtberatungen stärker in die Versorgung einbezogen werden müssten.
Welche Epilepsie ist die schlimmste?
Tonisch-klonische Anfälle – Generalisierte tonisch-klonische Anfälle sind die dramatischste Form epileptischer Anfälle, auch Grand mal genannt. Diese Anfallsart hat drei Phasen. Zeichen der tonischen Phase sind Bewusstlosigkeit, Sturz, Versteifung des ganzen Körpers sowie ein kurzer Atemstillstand und weite, lichtstarre Pupillen.
In der klonischen Phase treten ein grobes Zucken im Gesicht sowie an Armen/Beinen und Rumpf auf; die Atmung setzt wieder ein. In der Nachphase, das Bewusstsein kehrt zurück und die/der Betroffene ist erschöpft. Grand mal-Anfälle können sich auch aus fokalen Anfällen entwickeln. Man nennt sie dann bilateral ausgebreitete tonisch-klonische Anfälle.
Manchmal kann hinterher aus Schilderungen oder Beobachtungen auf den Ausgangspunkt des Anfalls im Gehirn geschlossen werden.
Kann Stress Epilepsie verursachen?
Wissen in der Box: Epilepsie – Was ist Epilepsie? Unter einer Epilepsie versteht man eine Übererregbarkeit der Neurone im Gehirn, die sich durch rezidivierende epileptische Anfälle äußert. Was sind die Symptome von Epilepsie? Epilepsien zeigen sich durch rezidivierende epileptische Anfälle.
- Je nachdem, ob es sich um eine fokale, generalisierte oder kombinierte Epilepsie handelt, variiert die Symptomatik.
- Was kann einen epileptischen Anfall auslösen? Es gibt verschiedene Auslöser für epileptische Anfälle.
- Dazu gehören unter anderem Fieber und andere Erkrankungen, Drogenkonsum, Medikamente sowie Schlafmangel und Stress.
Kann Epilepsie durch Stress ausgelöst werden? Epileptische Anfälle können sowohl durch körperlichen als auch psychischen Stress getriggert werden. Wie gefährlich ist ein epileptischer Anfall? Ein epileptischer Anfall verläuft in den meisten Fällen selbstlimitierend.
- In einigen Fällen kann er jedoch in einen Status epilepticus übergehen.
- Dies kann lebensbedrohlich sein.
- Was kann man gegen einen epileptischen Anfall tun? Eine Epilepsie wird medikamentös mit Antikonvulsiva therapiert.
- Des Weiteren sollten Trigger eines epileptischen Anfalles reduziert werden.
- Ann eine Epilepsie wieder verschwinden? Das Verschwinden ist möglich, wenn die Erkrankungsursache behandelt wurde.
Auch kann eine Anfallsfreiheit durch eine medikamentöse Therapie erreicht werden. Wie kann Epilepsie diagnostiziert werden? Zur Diagnostik nach einem epileptischen Anfall gehört neben einem Anamnesegespräch, eine körperliche und neurologische Untersuchung, eine Bildgebung vom Kopf und ein EEG.
Kann Fernsehen epileptische Anfälle auslösen?
Es war eine bestimmte Folge der TV-Kinderserie «Pokemon», die epileptische Anfälle ausgelöst haben soll: 1997 mussten in Japan 685 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, nachdem sie die Folge gesehen hatten.2012 wurde zudem ein Video für die Olympischen Spiele von der offiziellen Website entfernt, weil es Anfälle bei Zuschauern ausgelöst hatte.
Flackernde Bilder im Fernsehen und in Computerspielen, das Strobolicht in der Disco, Sonnenlichtblitze auf einer Allee – all diese bewegten Bilder können epileptische Anfälle auslösen. In fast einem Drittel der Fälle sind es jedoch unbewegte Bilder, die bei Menschen mit fotosensibler Epilepsie einen Anfall triggern.
Wissenschaftler aus den Niederlanden und den USA haben das Phänomen jetzt genauer untersucht und die Fachliteratur dazu gesichtet. Ihre Schlussfolgerung: Die Wahrnehmung bestimmter Muster, die bei fotosensiblen Menschen epileptische Anfälle auslösen können, führt auch zu sogenannten Gamma-Wellen im visuellen Kortex des Gehirns, die sich in EEG (Elektroenzephalografie) messen lassen.
Scharf konturierte, kontrastreiche Gitter Die Gamma-Wellen wiederum treten etwa dann auf, wenn empfindsame Menschen ein Bild mit breiten schwarzen und weißen Balken anschauen, schreiben Dora Hermes vom Medizinischen Zentrum der Universität Utrecht und Kollegen im Fachblatt «Current Biology», Die Forscher stellten fest, dass die Wellen vor allem beim Betrachten scharf konturierter, kontrastreicher Gittermuster gemessen werden, beim Blick auf Naturszenen oder weich gezeichnete Objekte hingegen nicht.
Auch lassen Gamma-Wellen sich offenbar reduzieren, wenn die Kontraste gemildert werden, die Breite der Balken reduziert wird, das Muster vom Gitter zum Karo übergeht. «Unsere Funde legen nahe, dass es auch beim Bau von Häusern wichtig sein könnte, solche visuellen Muster zu vermeiden, da sie einen Kreislauf in Gang setzen, Unbehagen, Kopfschmerzen oder Anfälle auslösen können», sagt Hermes.
Sogar gesunde Menschen würden sich beim Betrachten solcher Bilder oft leicht unbehaglich fühlen. Die Forscher halten es für möglich, dass auch Migräne auf diese Weise ausgelöst werden kann. Sonnenbrille tragen Als Nächstes wollen die Neurologen nach weiteren optischen Mustern suchen, die fotosensible Epilepsie auslösen können – indem sie die Reaktionen von gesunden Menschen und Epileptikern vergleichen.
Auch ein Vorhersagemodell soll entstehen, welche Bilder oder Szenen am ehesten Gamma-Wellen – und damit möglicherweise Anfälle – triggern. In Deutschland leiden Hajo Hamer, Leiter des Epilepsiezentrums der Uniklinik Erlangen, zufolge von 0,5 bis ein Prozent der Epilepsiepatienten unter fotosensibler Epilepsie.
- Besonders häufig seien es Teenager, vor allem Mädchen, deren Anfälle im Erwachsenenalter oft wieder verschwinden.
- Für die Betroffenen lautet die Empfehlung, Auslöser zu vermeiden.
- Dazu zählt etwa, beim Autofahren eine Sonnenbrille zu tragen und keine Klubs zu besuchen, in denen Stroboskoplicht verwendet wird.
In der EEG messen Ärzte mithilfe von Elektroden die elektrische Aktivität im Gehirn von Patienten. Dabei unterscheiden sich die gemessenen Wellen je nach Aktivitätszustand: Im Schlaf dominieren sogenannte Delta- und Theta-Wellen mit einer niedrigen Frequenz von bis zu vier Herzt (Hz) und 4-8 Hz.
Welche Vitamine sind wichtig bei Epilepsie?
Zusammenfassung – Die B-Vitamine stellen eine sehr heterogene Gruppe von Koenzymen dar, die in vielen neurometabolischen Prozessen eine wichtige Rolle spielen. Einige Vitamin-B-Stoffwechselerkrankungen sind wichtig für den Kinder- und Erwachsenenepileptologen, da sich Symptome in der Ausbildung einer Epilepsie darstellen können.
Der unter den Kinderneurologen bekannteste Zusammenhang besteht zwischen der Vitamin-B 6 -abhängigen Epilepsie und der Antiquitindefizienz. Die Epilepsie tritt in der Regel im Neugeborenenalter oder frühen Säuglingsalter auf. Die Anfälle sind auf alle gängigen Antikonvulsiva resistent; nur die rasche Substitution von Vitamin B 6 ist erfolgbringend.
Die Therapie muss lebenslang fortgeführt werden. Der Biotinidasemangel wird bereits im Neugeborenenscreening untersucht, sodass das klinische Vollbild derzeit nur noch selten auftritt. Auch hier muss die Therapie mithilfe von Biotin (Vitamin B 7 ) lebenslang erfolgen; die Prognose ist sehr gut.
- Der Vitamin-B 12 -Stoffwechsel ist komplex; Mangelzustände können alimentär bedingt sein und durch Resorptionsstörungen oder angeborene Defekte entstehen.
- Die Symptomatik ist breit gefächert; eine Epilepsie ist selten.
- Hier gibt es den Sonderfall, dass bei Kindern unter der Substitutionstherapie die Entwicklung von therapiebedürftigen Epilepsien beschrieben wurde.
Der Vitamin-B 1 -Mangel ist eher den Erwachsenenneurologen bekannt und äußert sich akut oft als Wernicke-Enzephalopathie. Ein Mangel in der Neonatal- und Säuglingszeit ist sehr selten; trauriges Beispiel ist eine 2003 in Israel auf den Markt gekommene Säuglingsnahrung mit fehlendem Vitamin B 1,
- Abschließend wird auf die Beeinflussung der B-Vitamine (v.a.
- Folsäure und Vitamin B 12 ) durch die antikonvulsive Therapie eingegangen.
- Eine Folsäuresubstitution in der Schwangerschaft ist gut bekannt, gerade unter Valproattherapie.
- Epilepsiepatienten unter Medikation mit den älteren Antikonvulsiva zeigen eine höhere Inzidenz für einen Folsäuremangel.
In diesem Zusammenhang wird immer wieder die sekundäre Homocysteinämie diskutiert. Zudem ist der 677TT-Polymorphismus im Methylentetrahydrofolatreduktase(MTHFR)-Gen ein zusätzlicher Risikofaktor, unter antikonvulsiver Therapie einen Folsäuremangel zu entwickeln.
Was passiert wenn Epileptiker Alkohol trinken?
Epilepsie-Patienten, die Alkohol konsumieren, laufen Gefahr, dass sich die Symptome ihrer Erkrankung verschlimmern. Dabei ist vor allem das Risiko für eine Zunahme der Anfallshäufigkeit erhöht.
Kann man Epilepsie ohne Medikamente behandeln?
Zu den komplementären Verfahren gehören unter anderem die ketogene Diät, eine spezielle kohlenhydratarme, fettreiche Ernährungsform, deren Wirksamkeit bei Kindern mit bestimmten Epilepsie -Formen in Studien gezeigt wurde, sowie die Biofeedback-Therapie bei erwachsenen Patient:innen.
Ist Zucker schlecht für Epilepsie?
Die Epilepsie Risikofaktoren im Überblick – Der häufigste Grund für einen Anfall ist das Vergessen der Einnahme der Antiepileptika oder das absichtliche Unterlassen der Einnahme. Lassen Sie daher niemals die Einnahme Ihrer Medikamente aus, egal aus welchem Grund, denn dadurch besteht die Gefahr, dass Sie einen Anfall bekommen, der schlimmer sein kann als normal.
Selbst wenn Sie es nur einmal vergessen, kann dies einen Anfall auslösen. Gewöhnen Sie sich bitte an eine Routine, um sicherzustellen, dass Sie Ihre Medikamente genau wie vorgeschrieben einnehmen. Mäßiger Alkoholkonsum (ein bis zwei Gläser pro Tag) ist normalerweise in Ordnung. Ich raten jedoch davon ab, während der Einnahme von Antiepileptika Alkohol zu trinken, da dieser manchmal die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen kann.
Vermeiden Sie aber auf jeden Fall übermäßiges Trinken, da dies einen Anfall auslösen kann. Auch bei Personen, bei denen noch keine Epilepsie diagnostiziert wurde. Viele Freizeitdrogen, darunter auch legale Highs, können die Gehirnchemie beeinflussen und möglicherweise einen Anfall auslösen.
- Da jeder Mensch auf jede Droge anders reagiert, kann man nicht im Voraus wissen, ob eine bestimmte Droge „sicher» ist oder eben nicht.
- Hohe Konzentrationen von Koffein finden sich in vielen Energie- oder Sprudelgetränken, Koffeinshots und -pillen und sogar in frei verkäuflichen Erkältungs- und Grippemitteln.
Da Koffein ein Stimulans ist, kann es bei manchen Menschen Krampfanfälle auslösen. Dies ist einer der größten Auslöser für Anfälle. Menschen mit Epilepsie sollten generell keine Nachtschichten arbeiten, da dies zu Schlafproblemen führen kann, die Anfälle verstärken können.
Schaffen Sie sich eine gute Schlafroutine; vermeiden Sie Koffein am Abend. Stress und Ängste können bei Menschen mit Epilepsie manchmal einen Anfall auslösen. Dabei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Stress zu bekämpfen. Einfache Dinge wie ein Spaziergang, ein Treffen mit Freunden oder das Hören von Musik können Ihnen helfen, sich von einer stressigen Situation zu erholen.
Auch Atemtechniken, Yoga oder Meditation können nützliche Hilfsmittel sein, um mit Stress umzugehen Gerne können Sie mit uns Kontakt aufnehmen oder direkt Online einen Termin vereinbaren. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören und Ihnen helfen zu können. Bei einer kleinen Zahl von Epilepsie -Patienten können Anfälle durch Langeweile oder Nichtstun ausgelöst werden.
- Manche Menschen stellen fest, dass sie einen Anfall abwenden können, wenn sie sich beschäftigen oder sich ablenken.
- Achten Sie darauf, dass Sie immer ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
- Dehydrierung kann die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls erhöhen.
- Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Sport treiben.
Das gilt auch, wenn es draußen heiß ist oder wenn Sie sich unwohl fühlen und erbrechen oder Durchfall haben. Ein niedriger Blutzuckerspiegel kann bei Menschen mit Epilepsie manchmal einen Anfall auslösen.Bei einer kleinen Zahl von Epilepsie -Patienten können Anfälle durch Langeweile oder Nichtstun ausgelöst werden.
Welcher Mangel löst Epilepsie aus?
Anfall bei Magnesiummangel | 12-2016 – >> zurück zur Startseite Ein 57-jähriger Patient erlitt erstmals aus dem Wachen einen tonisch-klonisch generalisierten epileptischen Anfall ohne fokale Einleitung. Der Patient war ansonsten weitgehend gesund. Die auswärtige Diagnostik inkl. Routine-EEG und Kopf-MRT blieb ohne pathologischen Befund. In dieser Konstellation gingen wir bei einem ambulanten Vorstellungstermin zunächst von einem isolierten unprovozierten epileptischen Anfall aus. Wegen des geringen Rezidivrisikos empfahlen wir nicht die Einnahme eines Antiepileptikums, wir sprachen den Richtlinien gemäß ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge für 6 Monate aus. Wenige Tage später stellte die Hausärztin im Rahmen einer umfangreichen Laboruntersuchung einen deutlich erniedrigten Wert für Magnesium im Serum fest (0,29 mmol/l; Normwert Erwachsene: 0,7-1,0 mmol/l). Ein Magnesium-Mangel kann bei Patienten ohne Epilepsie Ursache eines epileptischen Anfalls sein, wir sprechen dann von einem akut-symptomatischen Anfall. Nach der Definition der Internationalen Liga gegen Epilepsie wird ein erniedrigter Magnesium-Wert dann als akut ursächlich für einen epileptischen Anfall angenommen, wenn er unter 0,3 mmol/l liegt. Magnesium ist ein Blocker des exzitatorischen (also des erregenden) NMDA-Rezeptors im Gehirn. Fehlt Magnesium, wird dieser Rezeptor enthemmt, es kommt zu einer erhöhten Exzitation der Nervenzellen. Dies kann im Extremfall in einem epileptischen Anfall münden. Somit lag bei dem Patienten also kein isolierter unprovozierter, sondern ein akut-symptomatischer Anfall vor. Diese Zuordnung führt ebenfalls nicht zu der Empfehlung, Antiepilepileptika einzunehmen, hat aber Konsequenzen hinsichtlich des Fahrverbots. Dieses beträgt nämlich nach einem akut-symptomatischen Anfall nur 3 Monate, wenn denn die Ursache des Anfalls behoben ist. Auch wenn bei dem Patienten bisher nicht eindeutig geklärt werden konnte, warum er eine derart niedrige Magnesium-Konzentration aufwies, so hat er nun unter täglicher Substitution von Magnesium und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen regelrechte Spiegel. Dieser Fall zeigt, dass es auch seltene akute Ursachen für einen epileptischen Anfall gibt. Diese können mitunter Einfluss auf das Anfalls-Rezidivrisiko und somit auf die Dauer des Fahrverbots haben. Fälle der vergangenen Monate
Welche Vitamine fehlen bei Epilepsie?
NeuroAktuell | Neurologie | Vitamine | 17.01.2017 Hohe Prävalenz eines Vitamin-D-Mangels bei Patienten mit Epilepsie Epilepsie-Patienten haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein deutlich erhöhtes Frakturrisiko. Dies trifft insbesondere auf Personen zu, die mit enzyminduzierenden Antiepileptika behandelt werden. Es besteht die Vermutung, dass es durch diese Antiepileptika zu einer Hochregulation der Enzyme kommt, die für den Vitamin-D-Stoffwechsel zuständig sind. Dies wiederum hat zur Folge, dass 25 OH-Vitamin D (Calcifediol) in inaktive Metaboliten umgewandelt wird und so letztendlich das Osteoporose-Risiko steigt. Die Prävalenz eines Vitamin-D-Mangels bei erwachsenen Epilepsie-Patienten haben Wissenschaftler der Emory Healthcare, der Stanford University und der Emory University in Atlanta, USA, kürzlich in einer Studie erneut untersucht. Teilnehmer waren 596 Patienten mit Epilepsie (56 % Frauen und 44 % Männer) im durchschnittlichen Alter von 41 Jahren, die im Zeitraum zwischen 2008 und 2011 im „Emory University Epilepsy Center» behandelt wurden.55 % der Patienten waren kaukasischer Herkunft, 34 % hatten eine dunkle Hautfarbe, 2 % waren Asiaten und in 7 % der Fälle war die Abstammung unklar. Zwei der behandelnden Ärzte des Epilepsiezentrums bestimmten bei allen Studienteilnehmern die Vitamin-D-Spiegel im Serum sowie die möglichen Antiepileptika-Risiken. Die jeweiligen 25 OH-Vitamin-D-Werte wurden in drei Kategorien eingeteilt: niedriger 25 OH-Vitamin-D-Spiegel: < 20 ng/ml, grenzwertiger Spiegel: 20 – 29 ng/ml und normaler Spiegel: ≥ 30 ng/ml. Die antiepileptischen Medikamente wurden gemäß ihres enzyminduzierenden Potentials in Gruppen eingeordnet. Es zeigte sich, dass die Vitamin D-Spiegel der Probanden im Mittel bei 22,5 ng/ml lagen und 45 % 25 OH-Vitamin-D-Spiegel < 20ng/ml aufwiesen. Dabei waren deutliche Unterschiede bei den Spiegeln und der Häufigkeit der drei verschiedenen Vitamin-D-Spiegel-Kategorien zu beobachten. So fand sich ein Vitamin D-Mangel bei 54 % der Patienten, die mit enzyminduzierenden Antiepileptika behandelt wurden, aber nur in 37 % der Fälle, die unter einer Therapie mit nicht-enzyminduzierenden Antiepileptika standen. In dieser Studie konnte bestätigt werden, dass ein Vitamin-D-Mangel bei Patienten mit Epilepsie, insbesondere wenn sie mit enzyminduzierenden Antiepileptika behandelt werden, eine hohe Prävalenz hat, so die Autoren. Den Experten zufolge sollte ein Vitamin-D-Monitoring Teil der Routineuntersuchungen von Epilepsie-Patienten sein. (drs) Abstract aus Epilepsy Res 2014, Jul 6, (Epub ahead of print) Zurück zur Startseite
Was trinken bei Epilepsie?
In der Regel ist ein sozialverträglicher Konsum von Alkohol auch bei Menschen mit Epilepsie problemlos möglich. Eine Trinkmenge von zwei großen Bieren oder Getränken mit vergleichbarem Alkoholgehalt ist in der Regel unbedenklich. Bei Menschen mit idiopathischen (genetischen) Epilepsien kann der Konsum größerer Mengen von Alkohol jedoch durchaus zu Anfällen führen und sollte vermieden werden.