Natürlich ist mir das total unangenehm. Es genügt ja schon, dass ich im Büro ruhig vor mich hin arbeite, ein Kollege kommt zur Tür rein – und ich ramme vor Schreck das Knie in die Tischkante. Ich fahre mit dem Auto durch die Innenstadt, ein Wagen kommt von rechts auf die Kreuzung, ich zucke am Steuer so, dass ich mit dem Auto fast auf den Bürgersteig gerate.
Zu Hause das Gleiche: Ich komme aus dem Badezimmer, meine Frau steht zufällig vor der Tür, ich fahre zusammen, als hätte der Blitz eingeschlagen. Meine Frau grinst spöttisch und sagt: »Bitte entschuldigen Sie, ich wohne hier.« Ich erschrecke sogar, wenn ich weiß, dass gleich etwas passiert. Klassischer Fall: der Thriller.
Ich sitze im Kino, die Heldin geht den langen dunklen Gang entlang, der Mörder wartet, er wird jede Sekunde hinter einer Ecke hervorspringen, ein Schrei, Orchestertusch. Ich konzentriere mich darauf, dass ich das schon weiß, ich denke, nur die Ruhe, gleich macht’s bum!, du weißt es, nicht erschrecken.
- Dann macht es bum!, und mein Körper verkrampft sich schlagartig in eine Art Embryonalstellung.
- Meistens versuche ich dann, mit etwas Rumrutschen und Räuspern so zu tun, als wäre ich nur gerade dabei, mich bequemer hinzusetzen.
- Mäßig glaubhaft, ich weiß.
- Was passiert überhaupt im Moment des Erschreckens? Medizinisch gesagt: Das limbische System im Gehirn bewertet eine Situation als akuten Stress, daraufhin versetzt das vegetative Nervensystem den Körper in Alarmzustand, unter anderem über die Ausschüttung von Nebennierenhormonen.
Der Puls steigt, der Blutdruck auch, die Muskeln spannen sich an, Bronchien und Pupillen erweitern sich. Das ganze System stellt in Millisekunden um auf Reaktion, Abwehr, Flucht. Ein Überlebensmechanismus.
Warum bin ich plötzlich so schreckhaft?
Warum erschrecke ich mich so schnell? – Meistgelesen diese Woche: – Was die psychologische Seite betrifft, gibt es erstaunlich wenig Fachliteratur über Schreckhaftigkeit. Meistens wird das Thema eher so im Vorbeigehen mitbearbeitet, weil Schreckhaftigkeit ein Symptom für schwache Nerven oder Überlastung sein kann.
- Eine Frage von Chemie, Hormonen – und Körperspannung: Wer zur Nervosität neigt, erschrickt leichter als ein verschlafener Typ.
- Lar so weit.
- Schreckhaftigkeit gilt auch oft als Zeichen für psychische Traumata.
- Aber ich erinnere mich an keinen größeren Schreck in meiner Kindheit.
- Das Einzige, was mir einfällt: Ich bin ungern von Luftballons umgeben, die können knallen.
Und ich meine, dass in meiner Kindheit mal einer direkt neben meinem Ohr geplatzt ist, zählt das als Trauma? Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Eine Selbstschutzbehauptung, weil ich bei jedem Luftballon im Voraus zusammenzucke. Das Problem ist aber gar nicht so sehr die Schreckhaftigkeit selbst, sondern ihr Image.
Erschrecken gilt als unmännlich. Im Alltag, im Beruf – alle wollen immer irgendwie cool und unberührbar erscheinen. Aber wer erschrickt, zuckt eben. Quietscht vielleicht sogar. Man kann nichts dagegen machen, es ist wie Niesen. Reiz. Reaktion. Quietsch. Außerdem wird Schreck oft mit Angst in Verbindung gebracht.
In klassischen Nachschlagewerken taucht die Schreckhaftigkeit praktisch immer als unmännliche Schwäche auf. Grimms Wörterbuch zitiert Textstellen aus der Literatur, zum Beispiel Lessing: »Ein schreckhaftes Mädchen, das betäubt und mit zerrütteten Sinnen schon vor meinem Namen flieht, kann leicht fürchterliche Worte für fürchterliche Thaten halten.« Dabei machen mir fürchterliche Thaten gar keine Angst.
Auch nicht dunkle Wälder, finstere Keller, verlassene Häuser, alles im Grunde unproblematisch. Das Einzige, was mich an solchen Orten wahnsinnig macht, ist die Sorge, es könnte jeden Moment hinter einem Baum oder einer Mauer etwas hervorspringen. Ich meine damit nicht Geister oder Monster – es würde eine harmlose Ratte oder ein Uhu genügen, um mich in den Herzinfarkt zu treiben.
Ganz und gar egal sind mir zum Beispiel Geisterbahnen. Da ist die Impulsfrequenz viel zu hoch. Wenn etwas ununterbrochen auf mich einstürmt, verblasst der Schreckmoment. Es ist wie mit Lärm: Ein Knall erschreckt mich, eine Stunde Presslufthammer nicht. Kleiner Tipp für Geisterbahnbetreiber: Wenn ihr eine Bahn wollt, die Leute wie mich um den Verstand bringt, dann baut eine, in der eine unbestimmte Zeit lang überhaupt nichts passiert – und dann etwas explodiert.
- Genügt völlig.
- Wer erschrickt, wirkt, als verliere er die Kontrolle.
- Und Kontrollverlust gilt als Manko, außer um sechs Uhr früh im Berghain,
- Mag auch die Welt in Kriegen versinken, die Demokratie sterben, das Klima durchdrehen – der moderne Mann muss unter allen Umständen kontrolliert sein, die Zügel in der Hand halten, den Wirrnissen ungerührt entgegenblicken.
Schreckhaftigkeit kann da niemand brauchen. Dabei würde ich ja sagen, ich bin einigermaßen furchtlos. Soll die Bedrohung doch kommen, krieg ich schon hin. Nur soll sie halt nicht so plötzlich auftauchen oder ein Geräusch dabei machen, sonst zucke ich. Ich würde mich damit besser fühlen, wenn unter den vielen coolen Helden der Filmgeschichte der eine oder andere schreckhaft wäre.
- James Bond zum Beispiel: Der könnte doch einfach mal spitz schreien, weil er überraschend einen Schuss hört.
- Oder vor Schreck einen kleinen Hopser machen, wenn der Killer zum Fenster hereinspringt – und ihm dann eine harte Rechte verpassen. Na ja.
- Ich sehe schon.
- Bis auf Weiteres werde ich mich in Überraschungsmomenten eher fühlen wie Drew Barrymore in einer Liebeskomödie.
Was tun? Psychologen und Nachschlagewerke haben zu all dem kaum Tipps. Meistens heißt es nur: Setzen Sie sich öfter Schrecksituationen aus. Aber außer Kino, Geisterbahn, Autofahren geht da nicht viel. Einen einzigen Rat habe ich gefunden, der mir kurz Mut gemacht hat.
Wie kann man sich weniger erschrecken?
Das können Sie selbst tun – Es gibt einige Maßnahmen und Hausmittel, die bei Schreckhaftigkeit helfen. Innere Anspannung und Nervosität können etwa mit Baldrian, Lavendel oder Salbei gelindert werden. Bei Einschlafproblemen in Folge der Schreckhaftigkeit hilft Melissen – oder Kamillentee,
Je nach Ursache können unterstützend dazu homöophatische Arzneimittel wie Globuli, Ginseng -Wurzel oder Heilkräuter verwendet werden. Daneben gilt es, die Ursachen der Schreckhaftigkeit zu ermitteln und diese etwa im Rahmen einer Gesprächstherapie, durch einen Wechsel des Umfelds oder durch diätische Maßnahmen zu behandeln.
Im Alltag helfen Sport, Musik und verschiedene Entspannungsmaßnahmen wie die Progressive Muskelentspannung dabei, den Stresspegel auf Dauer zu senken. Ein beruhigendes Hobby wie Gartenarbeit, Puzzeln oder Yoga stellt einen Ausgleich zum beruflichen und privaten Stress dar.
- Auch hilft gegen Schreckhaftigkeit und kann je nach Bedarf mit einem Yoga- oder Pilateskurs verbunden werden.
- Schnelle Hilfe bringt auch der Verzicht auf Zucker, Koffein, Nikotin und Alkohol,
- Womöglich liegt der Schreckhaftigkeit auch eine Abgeschlagenheit zugrunde, die durch eine Veränderung der Schlafgewohnheiten zu lindern ist.
Eine ärztliche Untersuchung ist erforderlich, wenn die Schreckhaftigkeit mit gesundheitlichen Beschwerden oder Problemen im Alltag verbunden ist.
Was ist schreckhaftigkeit?
Schreckhaft Adj. ‘ leicht in Schrecken geratend, furchtsam ‘ (15. Jh.), ‘Schrecken einflößend’ (17. Jh.).
Warum erschreckt man sich?
Funktion der Schreckreaktion – Schrecke setzen einen instinktiven Überlebensmechanismus in Gang, der sich bei allen Säugetieren gleicht. Die Schreckreaktion dient dem Organismus dazu, sich schnell auf eine Bedrohung einzustellen. Sie aktiviert zum einen Schutzmechanismen, die eine Verletzung verhindern sollen (schneller Lidschluss, Kontraktion der Skelettmuskulatur ) und zum anderen das vegetative Nervensystem, um eine Fight-or-flight -Reaktion einzuleiten.
Was triggert Angststörungen?
Panikattacken können unerwartet, spontan auftreten, ohne irgendeinen direkt ersichtlichen Auslöser. Wenn auf eine erste unerwartete Attacke weitere folgen, entwickelt sich eine Angst zwischen den Attacken. Es kommt zur Panikstörung, Panikattacken können jedoch auch durch ganz bestimmte Auslöser „getriggert» werden, das heißt durch einen äußeren oder inneren „Stimulus» oder „Reiz» hervorgerufen werden.
- Bei den „Triggern» kann es sich um einen Ort handeln, um ein Objekt, eine Situation oder den Kontakt mit andern Leuten.
- Orte, Objekte und Situationen, die Panikattacken hervorrufen, werden gemieden.
- Dies führt zu einer Einschränkung der Lebensführung und verursacht erhebliches Leiden.
- Betroffene, die an einer Agoraphobie leiden, können von Panikattacken an Orten heimgesucht werden, wo ihnen möglicherweise nicht rechtzeitig geholfen werden könnte, wenn ihnen etwas zustoßen würde.
Zu den gefürchteten Orten gehören große weite Plätze, unbewohnte Gegenden (Wald, freies Feld, See), aber auch geschlossene Räume (Kino, Theater, Konzertsaal) oder große Menschenmengen (Rockkonzert, offener Markt, Fußballstadion). In spezifischen Phobien können Panikattacken getriggert werden durch bestimmte Objekte oder Situationen.
Dazu gehören vor allem Tiere (Spinnen, Schlangen), die Umwelt (Höhen, Gewitter, Wasser), Blut (Blutentnahme, Spritzen, Verletzungen), Flugzeuge, Busse und Züge, kleine geschlossene Räume (WC, Fahrstühle), aber auch Erbrechen (Angst zu erbrechen und/oder Angst andere erbrechen zu sehen) und vieles andere mehr.
In der Sozialen Angststörung kommt Panik in sozialen Situationen auf. Die Angst kann begrenzt sein auf eine oder vielleicht zwei, drei Situationen, zum Beispiel wenn es darum geht vor einer Gruppe eine Rede zu halten oder sich in einer Gruppe zu Wort zu melden.
Wie sehen ruhige Panikattacken aus?
Eine Panikattacke ist eine kurze Phase extremen Leids, extremer Angst oder Furcht, welche plötzlich einsetzt und von körperlichen und/oder emotionalen Symptomen begleitet wird. Panikstörungen sind wiederkehrende Panikattacken, die zu einer übermäßigen Angst vor zukünftigen Attacken und/oder zu Verhaltensänderungen führen, mit denen Situationen vermieden werden sollen, die einen Anfall auslösen könnten.
Panikattacken können Symptome wie Brustschmerzen, ein Gefühl des Erstickens, Schwindel, Übelkeit und Atemnot verursachen. Die Ärzte begründen die Diagnose auf der Beschreibung der Attacken durch die Patienten und deren Ängste vor zukünftigen Attacken. Die Behandlung kann Antidepressiva, Anxiolytika, Konfrontationstherapie und Psychotherapie umfassen.
Panikattacken sind relativ häufig und kommen pro Jahr bei mindestens 11 Prozent der Erwachsenen vor. Die meisten Menschen erholen sich von Panikattacken ohne Behandlung, doch einige entwickeln eine Panikstörung. Bei einer Panikattacke tritt plötzlich starke Furcht oder intensives Unbehagen auf, sowie mindestens vier der folgenden körperlichen und seelischen Symptome:
Schmerzen oder Beschwerden in der Brust Ein Gefühl des Erstickens Schwindel, Schwanken oder Ohnmacht Angst zu sterben Angst, verrückt zu werden oder die Kontrolle zu verlieren Derealisations- oder Depersonalisationsgefühle, Gefühl der Entfremdung von der Umgebung Hitzewallungen oder Schüttelfrost Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall Taubheitsgefühle oder Kribbeln Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz Atemnot oder das Gefühl, erstickt zu werden Schwitzen Zittern oder Schütteln
Viele Personen mit Panikstörungen weisen auch Symptome einer Depression auf. Die Symptome erreichen in der Regel innerhalb von 10 Minuten ihren Höhepunkt und verschwinden innerhalb von Minuten wieder, sodass der Arzt außer der Angst des Patienten vor einer weiteren furchteinflößenden Attacke, nicht wirklich etwas feststellen kann.
Da Panikattacken ohne ersichtlichen Grund auftreten können, sehen Betroffene, die häufiger unter Panik leiden, der nächsten Attacke mit Schrecken entgegen – ein Zustand, der als antizipierte Angst bezeichnet wird – und die Betroffenen versuchen, Situationen zu vermeiden, die sie mit früheren Panikattacken assoziieren.
Da bei einer Panikattacke bei mehreren lebenswichtigen Organen Symptome auftreten, machen sich die Betroffenen oft Sorgen, dass sie ein ernstes gesundheitliches Problem mit dem Herzen, der Lunge oder dem Gehirn haben könnten. Eine Panikattacke kann sich beispielsweise wie ein Herzinfarkt anfühlen.
- Deshalb können die Betroffenen wiederholt ihren Hausarzt oder die Notaufnahme im Krankenhaus aufsuchen.
- Wenn eine Panikattacke nicht erkannt wird, kann zusätzlich die Sorge aufkommen, dass ein ernsthaftes gesundheitliches Problem übersehen wird.
- Obwohl Panikattacken unangenehm und zeitweise extrem sein können, sind sie nicht gefährlich.
Die Häufigkeit der Attacken kann stark variieren. Manche Betroffene haben wöchentlich oder sogar täglich Attacken über Monate hinweg, wohingegen andere mehrere Attacken am Tag haben und anschließend Wochen oder Monate gar keine.
Ärztliche Beurteilung auf der Basis spezifischer Kriterien
Da manche ernsthaften körperlichen Störungen oft die gleiche Art körperlicher und emotionaler Symptome verursachen wie Panikattacken, stellen die Ärzte zuerst sicher, dass die Betroffenen unter keinen körperlichen Störungen leiden. Eine Panikstörung wird diagnostiziert, wenn wiederholt grundlos und unerwartet Panikattacken auftreten und mindestens eins der folgenden Kriterien über mindestens 1 Monat zutrifft:
Ständige Angst vor weiteren Panikattacken oder Angst vor den Folgen einer Attacke (z.B. Angst, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden) Verhaltensänderungen aufgrund der Panikattacken (z.B. Meiden bestimmter Situationen, die eine Attacke auslösen könnten)
Sobald die Ärzte überzeugt sind, dass die Symptome einer Person durch Panikstörungen verursacht werden, verzichten sie auf umfangreiche Tests bei zukünftigen Panikattacken, solange die Symptome des Patienten oder dessen Ergebnisse der körperlichen Untersuchung nicht auf ein neues Problem hindeuten.
Antidepressiva und/oder angstlösende Medikamente Psychotherapie, einschließlich Konfrontationstherapie
Manche Menschen erholen sich auch ohne professionelle Behandlung, besonders, wenn sie weiterhin mit Situationen konfrontiert werden, die bei ihnen Attacken ausgelöst hatten. Bei anderen werden die Symptome über die Jahre schwächer. Bei Personen, die bereits mehrere Attacken hatten und die ihr Verhalten angepasst haben, um zukünftige Attacken zu vermeiden, ist jedoch in der Regel eine medikamentöse Behandlung und/oder Psychotherapie erforderlich.
Antidepressiva Angstlösende Medikamente wie Benzodiazepine
Die meisten Arten von Antidepressiva – trizyklische Antidepressiva (TCA), Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI), selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotoninmodulatoren und Serotonin- Noradrenalin -Wiederaufnahmehemmer (SNRI) – sind wirksam (siehe die Tabelle Medikamente zur Behandlung von Depressionen Medikamente zur Behandlung von Depressionen ). Benzodiazepine wirken schneller als Antidepressiva, können aber zur Arzneimittelabhängigkeit und mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Schläfrigkeit, Koordinationsstörungen, Gedächtnisstörungen und verlängerter Reaktionszeit führen. SSRI und SNRI sind die bevorzugten Medikamente, weil sie genauso wirksam sind wie andere Medikamente, aber normalerweise weniger Nebenwirkungen haben.
Sie machen zum Beispiel seltener schläfrig und führen auch nicht zur Arzneimittelabhängigkeit; aber die meisten SSRIs (und SNRIs) können, wenn sie schlagartig abgesetzt werden, unangenehme Entzugserscheinungen verursachen. Zunächst bekommt der Patient ein Benzodiazepin und ein Antidepressivum. Wenn das Antidepressivum zu wirken beginnt, wird die Dosis des Benzodiazepins in der Regel langsam reduziert und dann ganz abgesetzt.
Für einige Betroffene stellen Benzodiazepine jedoch die einzige wirksame langfristige Behandlung dar. Eine medikamentöse Behandlung kann die Anzahl der Panikattacken verhindern oder stark verringern. Allerdings können Medikamente ohne Psychotherapie den Betroffenen nicht dabei helfen, sich weniger Sorgen um zukünftige Attacken zu machen und verhindern, dass Situationen, die Panikattacken auslösen, gemieden werden.
- Möglicherweise muss ein Medikament über längere Zeit eingenommen werden, da Panikattacken oft wiederkehren, sobald das Medikament abgesetzt wurde.
- Verschiedene Arten der Psychotherapie sind wirksam.
- Bei der Konfrontationstherapie wird der Patient schrittweise und wiederholt – in seiner Vorstellung und/oder in Wirklichkeit – mit dem konfrontiert, was eine Panikattacke auslöst.
Eine Konfrontationstherapie wird wiederholt, bis die Patienten mit der angstauslösenden Situation sehr gut klarkommen. Um die Konfrontation mit der angstauslösenden Situation erträglicher zu machen, werden vorher oft Entspannungstechniken beigebracht.
- Eine gleichmäßige, langsame Atmung ist beispielsweise eine verlässliche Methode, um die Angst zu verringern, die zu Panikattacken führen kann.
- Bei der Konfrontationstherapie werden die Betroffenen wiederholt mit der gefürchteten Situation oder dem Gegenstand konfrontiert, entweder direkt oder sie stellen sich die Situation vor.
Sie durchleben die Angstgefühle so lange immer wieder, bis der gefürchtete Reiz seine Wirkung verliert. Dieser Prozess wird als Gewöhnung (Habituation) bezeichnet. In der Regel beginnen Ärzte mit dem niedrigsten Grad der Exposition, der für die betroffene Person noch leicht erträglich ist.
- Der Betroffene wird beispielsweise gebeten, das Angst auslösende Objekt aus der Entfernung oder ein Bild davon anzuschauen.
- Anschließend wird die Person angewiesen, sich klarzumachen, dass das entfernte Objekt ihr kein Leid zufügen kann.
- Falls es zu Herzrasen oder Kurzatmigkeit kommt, wird der Betroffene angewiesen, darauf mit langsamen, tiefen Atemzügen zu reagieren oder andere Entspannungsübungen durchzuführen (z.B.
sich eine friedliche Szene vorzustellen). Wenn der Betroffene mit einem Grad der Exposition zurechtkommt, wird er nach und nach näher mit der Situation oder dem Objekt in Berührung gebracht, bis zu dem Punkt, an dem die Symptome unangenehm werden. An dem Punkt wird er wieder angewiesen, sich klarzumachen, dass keine Gefahr besteht, und die Entspannungsübungen werden wiederholt.
Bei der Reizüberflutung (massierte Konfrontation) wird der Patient dem Reiz, der die Angst auslöst, 1 bis 2 Stunden lang ausgesetzt. Diese Technik ist meist unangenehm und wird oft schlecht vertragen. Bei der graduellen Konfrontation erhält der Patient mehr Kontrolle darüber, wie lange und wie häufig er dem Reiz aussetzt wird.
Auch eine kognitive Verhaltenstherapie kann hilfreich sein. Der Patient lernt Folgendes:
Situationen, die Panikattacken verursachen, nicht zu vermeiden Zu erkennen, wann seine Ängste unbegründet sind Stattdessen mit langsamer, kontrollierter Atmung oder anderen Entspannungstechniken zu reagieren
Eine unterstützende Psychotherapie, die Aufklärung und psychologische Beratung mit einschließt, ist nützlich, da ein Therapeut den Betroffenen über seine Störung, ihre Behandlung und die realistischen Chancen für eine Genesung informieren kann. Außerdem kann das vertrauensvolle Verhältnis zu einem Arzt unterstützend sein. Copyright © 2023 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA und seine verbundenen Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
Ist häufiges Erschrecken gefährlich?
„Du hast mich zu Tode erschreckt» – was einem als alltägliches Sprichwort leicht über die Lippen geht, wirft eine ernste Frage auf: Kann man tatsächlich so erschreckt werden, dass dadurch ein Herzinfarkt ausgelöst wird, an dem man schlimmstenfalls stirbt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, stellt sich zunächst die Frage, was ein Schreck eigentlich ist.
- Darunter versteht man die Reaktion eines Organismus auf einen überraschend wahrgenommen, potentiell bedrohlichen Reiz.
- Die Schreckreaktion beinhaltet verschiedene psychologische und physiologische Prozesse, die allesamt der Abwehr der Bedrohung beziehungsweise der Minimierung abträglicher Folgen dienen.
Der menschliche Organismus verfügt über verschiedene psychische und physische Mechanismen, die uns in Extremsituationen schützen und damit unser Überleben sichern. Werden wir erschreckt, führt das zu einem schnelleren Einatmen, wodurch die Sauerstoffversorgung im Körper erhöht wird.
- Nacken- und Rückenmuskulatur verspannen sich, um Schutz vor Verletzungen zu bieten.
- Jemanden zu Tode zu erschrecken, ist also eher eine Redewendung als medizinische Realität.
- Gleichwohl kann Stress der Auslöser eines Herzinfarkts sein.
- Jeder emotionale Ausnahmezustand kann das Herz-Kreislauf-System beeinflussen.
Das gilt für freudige Ereignisse ebenso wie für traurige», sagt Prof. Dr. Axel Linke, Ärztlicher Direktor und Direktor der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Dresden, Universitätsklinik der Technischen Universität Dresden. Das Glücksgefühl beim Gewinn eines wichtigen Wettkampfs kann demnach ebenso auf unseren Kreislauf wirken, wie die Niedergeschlagenheit beim Verlust eines Freundes.
In beiden Fällen wirkt emotionaler Stress auf den Organismus, der im Extremfall zu einem Herzinfarkt führen kann. Doch wie ist das möglich? „Stresshormone wie beispielsweise das Adrenalin sorgen für einen Anstieg des Blutdrucks. Wenn Blutgefäße durch Vorerkrankungen bereits geschädigt sind, können diese einreißen.
Legt sich über diesen Riss ein Blutgerinnsel, kann es zum Verschluss von Herzkranzgefäßen und in der Folge zu einem Herzinfarkt kommen», erklärt Prof. Dr. Axel Linke. Gesunde Menschen, deren Herz-Kreislauf-System intakt ist und bei denen keine internistischen Vorerkrankungen vorliegen, brauchen sich indes keine Gedanken zu machen: Ein Schreck führt zwar zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und fährt einem auch manchmal durch alle Glieder – einen Herzinfarkt löst er hingegen höchst selten aus.
Welche Hormone beim Erschrecken?
Gesundheit : Schreck lass’ nach – Was bei Angst im Körper passiert – 28. Oktober 2015, 5:00 Uhr Lesezeit: 1 min Andernach (dpa/tmn) – Zu Halloween spielt man mit dem Gefühl der Angst. Wobei Kostüme, Filme und Co. eher ein wohliges Gruseln als richtige Angst auslösen.
Direkt aus dem dpa-Newskanal Andernach (dpa/tmn) – Zu Halloween spielt man mit dem Gefühl der Angst. Wobei Kostüme, Filme und Co. eher ein wohliges Gruseln als richtige Angst auslösen. Auch der Schreck, der einem an so einem Tag mal in die Glieder fährt, ist nicht gleichzusetzen mit Angst. «Die Reaktion des Körpers sind beim Erschrecken und bei der Angst aber ähnlich», erklärt Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP).
Nur während der Körper nach einem Schreck die Symptome nach etwa zwei Minuten wieder runterfährt, bleiben diese bei Angst länger bestehen. «Angst ist ein bisschen wie Erschrecken auf Dauer.» Unerwartete Geräusche oder Ähnliches werden im Gehirn vom Thalamus und Hypothalamus – dem Tor zum Bewusstsein – in Angst übersetzt und an die Hirnanhangsdrüse weitergegeben.
Diese aktiviert die Nebennierenrinde, die das Stresshormon Adrenalin ausschüttet. Das versetzt den Körper in einen Fluchtmodus. «Alle körperlichen Reaktionen sind dem gleichen Ziel untergeordnet», sagt Roth-Sackenheim. Das Herz schlägt schneller, die Aufmerksamkeit ist erhöht, der Speichelfluss wird reduziert, es gelangt mehr Zucker in die Blutbahn, die Durchblutung des Darms wird zurückgefahren.
Angst ist ein normales menschliches Empfinden: «Ein biologisch verankerter Mechanismus, der vor Gefahren schützt», erklärt Roth-Sackenheim. Bei Angst oder auch einem Schreck kann man über die Atmung gegensteuern: «Langsam, tief und ruhig Einatmen kann helfen.» Im Schreck fassen sich viele in Herznähe – denn das kann helfen, einen wieder ins Hier und Jetzt zu holen.
Ist Erschrecken Angst?
Gesundheit Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen Das Herz schlägt schneller, der Speichelfluss wird reduziert: Beim Erschrecken gehen diese Symptome nach etwa zwei Minuten wieder vorüber. Foto: Silvia Marks © Quelle: dpa-tmn Jemanden «zu Tode erschrecken» macht an Halloween großen Spaß.
Natürlich droht einem Gesunden eigentlich keine Gefahr. Trotzdem ist bei Angst und Schrecken im Körper einiges los. Share-Optionen öffnen Share-Optionen schließen Mehr Share-Optionen zeigen Mehr Share-Optionen zeigen Andernach. Zu Halloween spielt man mit dem Gefühl der Angst. Wobei Kostüme, Filme und Co.
eher ein wohliges Gruseln als richtige Angst auslösen. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Auch der Schreck, der einem an so einem Tag mal in die Glieder fährt, ist nicht gleichzusetzen mit Angst. «Die Reaktion des Körpers sind beim Erschrecken und bei der Angst aber ähnlich», erklärt Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP).
Nur während der Körper nach einem Schreck die Symptome nach etwa zwei Minuten wieder runterfährt, bleiben diese bei Angst länger bestehen. «Angst ist ein bisschen wie Erschrecken auf Dauer.» Unerwartete Geräusche oder Ähnliches werden im Gehirn vom Thalamus und Hypothalamus – dem Tor zum Bewusstsein – in Angst übersetzt und an die Hirnanhangsdrüse weitergegeben.
Diese aktiviert die Nebennierenrinde, die das Stresshormon Adrenalin ausschüttet. Das versetzt den Körper in einen Fluchtmodus. «Alle körperlichen Reaktionen sind dem gleichen Ziel untergeordnet», sagt Roth-Sackenheim. Das Herz schlägt schneller, die Aufmerksamkeit ist erhöht, der Speichelfluss wird reduziert, es gelangt mehr Zucker in die Blutbahn, die Durchblutung des Darms wird zurückgefahren.
- Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Angst ist ein normales menschliches Empfinden: «Ein biologisch verankerter Mechanismus, der vor Gefahren schützt», erklärt Roth-Sackenheim.
- Bei Angst oder auch einem Schreck kann man über die Atmung gegensteuern: «Langsam, tief und ruhig Einatmen kann helfen.» Im Schreck fassen sich viele in Herznähe – denn das kann helfen, einen wieder ins Hier und Jetzt zu holen.
«Es scheint das Gefühl für den Realitätsbezug zu verstärken, wenn man sich selbst berührt.» Auch, wer sich kneifen lässt, kann damit erreichen, die Wahrnehmung wieder auf die Gegenwart zu fokussieren. dpa
Welche Medikamente bei Trauma?
In Deutschland sind nur zwei Mittel zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung zugelassen: Sertralin und Paroxetin. Studien zeigen, dass beide Wirkstoffe die Beschwerden lindern können.
Was ist der Schreck?
Übersetzungen – Einklappen ▲ ≡ Glosse fehlt: heftige Emotion, die durch die Wahrnehmung von etwas Unerwartetem oder Bedrohlichem
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Wikipedia-Artikel „ Schreck » Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch.16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ Schreck » Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ Schreck » Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „ Schreck » The Free Dictionary „ Schreck » Duden online „ Schreck » Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „ Schreck » Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden.5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort: 1 schrecken,
- ↑ Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 82.
- ↑ Rainer Heuser: Ein Kontakt. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2019, ISBN 978-3-942303-83-5, Seite 22.
- ↑ Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow.11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 162. Erstauflage 1988.
- ↑ Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 2, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 284, Chinesisches Original 1755.
Ähnliche Wörter (Deutsch): ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schrank
Warum erschreckt man sich manchmal während dem Einschlafen?
Warum zuckt man beim Einschlafen? – In der medizinischen Fachsprache werden Zuckungen, die im Rahmen des Einschlafens erfolgen, als Einschlafmyoklonus bzw. Einschlafmyoklonien bezeichnet. Etwa 70% der Bevölkerung haben das Zucken beim Einschlafen bereits erlebt oder erleben es regelmäßig.
Ursächlich für das Zucken beim Einschlafen ist, dass das Nervensystem quasi „herunterfährt» und es im Zuge dessen zur Entladung von Muskelspannungen kommt. Während einige ausgewählte Hirnareale bereits dämmern und in den Schlafmodus herübergleiten, sind die Bewegungsareale im Gehirn noch aktiv, weshalb die unwillkürlichen Zuckungen möglich sind.
Dieses ist in der Regel vollkommen normal und harmlos, wobei es natürlich schon unangenehm sein kann, wenn man so abrupt aus dem ersten süßen Schlummer herausgerissen wird. Zusätzlich können Einschlafzuckungen aber auch durch Stress bzw. Stressbelastungen oder einem Mangel in der Mineralstoffversorgung ausgelöst oder noch verstärkt werden.
Habe ich mich erschreckt?
Fazit – Es ist nicht verwunderlich, dass es bei den Formen «erschreckt» und «erschrocken» zu Unsicherheiten im Gebrauch kommen kann. Vor allem der Gebrauch beider Formen zum Ausdruck der Bedeutung «in Schrecken geraten» trägt zu dieser Verunsicherung bei.
- Dennoch gilt es die transitive (schwaches Verb) Verwendung einerseits und die intransitive Verwendung (starkes Verb) andererseits zu unterscheiden.
- Wann gebraucht man welche Form? Bedeutung: jemanden in Schrecken versetzen erschreckt (transitiv) : Max hat seinen Lehrer erschreckt.
- Bedeutung: in Schrecken geraten (Standardsprache) erschrocken (intransitiv): Sie sind über den Anstieg der Infektionszahlen sehr erschrocken.
Bedeutung: in Schrecken geraten (Umgangssprache) beide Formen (reflexiv): Ich habe mich total erschreckt/erschrocken! Weitere sprachliche Zweifelsfälle der deutschen Sprache finden Sie hier: ⇒ Sprachliche Zweifelsfälle
Wann sagt man erschrocken und erschreckt?
Erschrecken oder erschrocken nochmals auf einen Blick –
Hängt am Verb erschrecken ein Akkusativobjekt (wen oder was), behält das Verb erschrecken in jeder Form ein e: Ich erschrecke ihn, ich habe ihn erschreckt, ich erschreckte ihn. Bei anderen Konstruktionen wird stark (mit Vokaländerung) gebeugt: erschrecken, erschrak, erschrocken. Steht das Verb erschrecken mit einem Reflexivpronomen, sind beide Möglichkeiten korrekt.
Nun können Sie sich auch die Frage bei dem Bild korrekt beantworten: Sie haben sich erschreckt oder erschrocken. Beides ist möglich.
Was passiert im Kopf bei Angststörung?
Das Angstgedächtnis – Bei Menschen mit Angststörungen lässt sich häufig die Angstreaktion nicht einfach stoppen. Zu häufige oder zu langandauernde Angstreize können sich als rhythmisches Muster im Gehirn festsetzen. Es entsteht eine Art Angstgedächtnis, das schon bei geringsten Umweltreizen den Angstalarm auslöst.
Warum habe ich Angst vor allem?
Die Erkrankung – Die Ursachen einer generalisierten Angststörung sind noch unklar – klar sind nur die Risikofaktoren: Persönlichkeit. Schüchterne, eher introvertierte Menschen, die mehr an andere als an sich selbst denken, scheinen eher eine generalisierte Angststörung zu entwickeln.
Ognitive Faktoren. Eine als Kind erworbene Einstellung, dass wichtige Ereignisse nicht kontrollierbar, vorhersehbar und beeinflussbar sind und man deshalb sein Leben nicht selbst in der Hand hat. Zudem werden äußere Gefahren über- und die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten unterschätzt. Gesellschaftliche Verunsicherung.
In Zeiten sozialer und politischer Unsicherheit (Arbeitslosigkeit, Terrorismus) scheinen generalisierte Angststörungen zuzunehmen. Chronische Angst, permanente Besorgtheit, Befürchtungen und negative Vorahnungen stellen das für lange Phasen prägende Lebensgefühl dar.
- Diese Störung wird deshalb auch „Sorgenkrankheit» genannt.
- Betroffene können ihre angstbesetzten Gedanken nicht mehr kontrollieren.
- Versuche, an etwas anderes zu denken, scheitern und scheinen die Problematik sogar noch zu verstärken.
- Besonders belastend sind neben dem ständigen Gedankenkreisen die körperlichen Symptome.
Das Gefühl, immer „auf dem Sprung» sein zu müssen und die schlaflosen Nächte führen zu Erschöpfung, leichter Ermüdbarkeit, Nervosität und den verschiedensten funktionellen Beschwerden wie Muskelverspannungen, Bauchbeschwerden und Herz-Kreislauf-Störungen.
Was wirkt sofort bei Panikattacken?
Panikattacke: 5 Sofortmaßnahmen für den Notfall – Rede dir gut zu: Sage dir selbst: „Hey, es ist vollkommen okay, dass ich eine Panikattacke habe. Anderen Menschen geht es auch mal so.» Du wirst sehen, mit etwas Übung kannst du dadurch das Gefühl der Angst etwas abschwächen.
- Radikale Akzeptanz: Zu akzeptieren schafft Raum für Veränderung.
- Wenn du „radikal» die Panikattacke annimmst, bringst du etwas Ruhe in die Situation.
- Diese annehmende Haltung ist übrigens nicht nur bei Panikattacken hilfreich, sondern auch in anderen stark belastenden Situationen.
- Atemübungen machen: Wenn du Panik spürst, atmest du automatisch flacher.
Konzentriere dich auf den Luftstrom und atme tief ein und aus – das beruhigt! Hilfreich ist auch die 4-6-8-Technik: Atme vier Sekunden ein, halte für sechs Sekunden die Luft an und atme acht Sekunden aus. Panikattacken-Notfallkoffer: Wende sogenannte „Skills» an, die dich aus dem starken Angstgefühl herausholen und deine Anspannung regulieren können.
Das kann ein Wohlfühl-Duft sein, schöne Musik, die Schärfe einer Chilischote oder auch Schmerzreize, zum Beispiel, indem du ein Gummiband ums Handgelenk bindest, daran ziehst und wieder loslässt. (Wichtig: Der Schmerzreiz darf nicht zu Verletzungen führen). Finde heraus, was dir am besten helfen kann, um den negativen Gedankengang zu unterbrechen.
Sich ablenken: Es ist dir vielleicht unangenehm, fremde Menschen bei einer Panikattacke anzusprechen – aber zum einen lenkt es dich ab, zum anderen können sie dir helfen, dich auf etwas anderes zu konzentrieren. Andere Möglichkeiten der Ablenkung sind zum Beispiel, rückwärts zu zählen oder sichtbare Gegenstände einer bestimmten Farbe aufzusagen.
Welches notfallmedikament bei Panikattacken?
Angststörung – Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände müssen nicht immer medikamentös behandelt werden. Wenn sie Ausdruck von Erkrankungen sind, beispielsweise einer Depression, können sie durch Maßnahmen beeinflusst werden, die sich gegen die Grunderkrankung richten.
Auch der gleichzeitige Einsatz von psychotherapeutischen Verfahren und Medikamenten ist eine akzeptierte Behandlungsweise. Die Behandlung von Angststörungen mit Medikamenten bedeutet in aller Regel, die Mittel für ein Jahr oder länger einzunehmen, um Rückfälle zu vermeiden. Einem akuten Angstanfall kann man mit einem schnell wirkenden Benzodiazepin begegnen.
Nur hierfür gelten Alprazolam, Bromazepam, Lorazepam und Oxazepam als «geeignet». Sie wirken vergleichsweise schnell und zuverlässig und ihre Wirkung hält mittellang an. Eine länger dauernde Behandlung mit diesen Mitteln verbietet sich, da sie nach wenigen Wochen zur Abhängigkeit führen und Risiken wie eine eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit sowie ein erhöhtes Risiko für Stürze zu beachten sind.
- Bei schweren Angststörungen können diese Medikamente aber in den ersten Tagen eingesetzt werden, um die Zeit zu überbrücken, bis Medikamente, die bei Angststörungen langfristig eingenommen werden können, ihre volle Wirkung entfalten.
- Eine länger dauernde Behandlung von Angststörungen wird mit Medikamenten durchgeführt, die auch bei Depressionen eingesetzt werden.
Ihre Wirksamkeit ist gut belegt, eine Abhängigkeit ist bei ihnen – im Gegensatz zu den Benzodiazepinen – nicht zu befürchten. Für die Behandlung einer generalisierten Angststörung sind aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva Clomipramin und Doxepin, aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Citalopram, Escitalopram, Paroxetin und Sertralin zugelassen; darüber hinaus auch die Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin und Venlafaxin,
- Citalopram, Clomipramin, Duloxetin, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin gelten bei Angststörungen als «geeignet».
- Diese Wirkstoffe können die Symptome einer Angststörung nachweislich abschwächen.
- Sie unterscheiden sich voneinander lediglich in ihren unerwünschten Wirkungen und den Wechselwirkungen mit anderen, gleichzeitig angewendeten Medikamenten.
Doxepin wird als «mit Einschränkung geeignet» bewertet, weil es deutlich dämpfend wirkt und eine Reihe unerwünschter Wirkungen mit sich bringen kann. Doxepin ist nur angebracht, wenn die Angststörung mit verstärkter Unruhe und Schlaflosigkeit einhergeht.
Bis der angstlösende Effekt dieser Antidepressiva spürbar wird, kann es zwei bis vier Wochen dauern. Daher wird bei einer schweren akuten Angststörung zu Beginn der Behandlung zusätzlich ein als «geeignet» bewertetes Benzodiazepin eingesetzt, das rasch wirkt. Nach zwei bis vier Wochen wird die Behandlung dann mit dem Antidepressivum allein fortgesetzt.
Opipramol, das in der Praxis viel eingesetzt wird, gilt als «mit Einschränkung geeignet». Es gibt zwar Hinweise auf eine therapeutische Wirksamkeit, doch basieren diese auf nur wenigen Studien. Weitere Studien sind daher erforderlich, um den Stellenwert des Mittels abzusichern.
Als «mit Einschränkung geeignet» bei Angststörungen – auch bei solchen, die sofort behandlungsbedürftig sind – werden die Benzodiazepine Clobazam, Diazepam, Dikaliumclorazepat, Medazepam und Prazepam bewertet. Ihre Wirkung setzt zwar schnell ein, hält aber 50 bis 100 Stunden an. Daher ist über Tage hinweg mit einer anhaltenden Beeinträchtigung zu rechnen, durch die sich besonders bei älteren Menschen die Unfallgefahr erhöht.
Unabhängig von ihrer Wirkdauer besteht bei allen Benzodiazepinen die Gefahr, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt, wenn sie längere Zeit eingenommen werden. Außerdem können sie Schläfrigkeit, Koordinationsstörungen und Vergesslichkeit hervorrufen. Bei Dauergebrauch können sie zudem ihre Wirkung verlieren.
Können Verspannungen Angst auslösen?
Was hat das Symptom Angst mit Nackenschmerzen zu tun? – Natürlich könnten wir schnell über den Spruch „die Angst sitzt uns im Nacken» einen Zusammenhang herstellen. Aber was bedeutet das? Oder ist es doch nur eine alte Floskel ohne Bedeutung? Unabhängige Untersuchungen, die sich mit chronischen Schmerzen beschäftigen, zeigen deutlich, dass sehr viele Patienten die an Nackenbeschwerden und Verspannungen leiden, über zusätzliche emotionale Symptomen wie Angst, Panikattacken oder Depression berichten.
Aber was war zuerst? Kann Angst den Nacken verspannen? Oder kann ein verspannter Nacken Angst auslösen? Chronische Körperschmerzen können verständlicherweise durch die Einschränkung unserer Lebensqualität, Lebensfreude und unseres Wohlbefindens immer auch unsere Psyche und Befindlichkeit negativ beeinflussen.
Aber warum können manche Menschen chronische Schmerzen besser verkraften und andere entwickeln zusätzliche Einschränkungen, die mit Angst, Depression oder Panik einhergehen? Neben dem Problem der chronischen Schmerzen, die zur Einschränkung unserer Lebendigkeit führen, muss es also auch vom Schmerz unabhängige Faktoren für Angst bei Nackenschmerzen geben.
- Zurück zu unserem Spruch vom Anfang.
- Ein wichtiger Punkt, der uns weiterhelfen kann und der den Nacken deutlich vom unteren Rücken unterscheidet, ist die sehr enge Verbindung der Nackenmuskulatur in die Bereiche des Nervensystems, die mit Einschätzung unserer Umwelt und unseren Emotionen verbunden sind.
Zusätzlich findet sich im Nacken eine sehr enge Kopplung an alle Organe mit denen wir die Umwelt wahrnehmen. Es gibt schnelle Verbindungen insbesondere zu den Augen, zu den Ohren und der Körperempfindung. Über diesen Mechanismus wird auch die direkte Anspannung der Muskulatur in Gefahrensituationen ausgelöst.
Den Kopf einziehen», «die Schulter hochziehen» – diese Sprichwörter stehen beispielhaft dafür, dass unser Körper in Gefahrensituationen besonders versucht Nacken und Kopf, als unsere wichtigsten menschlichen Organe, zu schützen. Denn jeder äußere Einfluss, den unser unbewusstes autonomes Nervensystem als Gefahr einschätzt oder der uns verminderte Sicherheit vermittelt, führt wie bei einem Reflex, zu einer Voraktivierung der Nackenmuskulatur.
Insofern müssten wir den Spruch eigentlich modifizieren und schreiben «die Furcht» oder «die Unsicherheit sitzt uns im Nacken», denn die Anspannung entsteht, damit wir schnell reagieren und uns, bzw. unser wichtigstes Organ, Hals und Kopf schützen können.
Auch chronische Schmerzen aktivieren diesen Mechanismus, da wir uns schützen wollen, aber den Schmerzen dann doch oft auch hilflos ausgeliefert sind. So entsteht ein Teufelskreislauf aus Schmerz, Schutzhaltung und Anspannung, der je nach eigenem Lebensweg und Erfahrungen, auch zu Depression, Angst und Panik führen kann.
Der Vagusnerv Eine in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnende Erklärung dieser direkten Zusammenhänge zwischen körperlichen Beschwerden und Emotionen ist die Regulation unseres Autonomen Nervensystem (ANS). Im Wesentlichen besteht es aus 2 Anteilen, dem sympathischen und dem parasympathischen Nervensystem.
Über den Vagus, den Hauptnerv des Parasympathicus, werden alle Informationen die unseren Körper beruhigen weitergeleitet. So führt eine Aktivierung z.B. zu niedrigerem Herzschlag und tieferer Atmung. Wenn der Parasympathikus zu «schwach» ist, kann also die Herzfrequenz steigen und die Atmung aktiviert werden.
Beides führt aber zu einem Gefühl von Unruhe. Wenn gleichzeitig auch andere Bereiche weniger aktiviert werden, ist es zu Angst und Panikgefühlen nicht mehr weit. Das Besondere ist nun, dass der Vagus eng mit der Halswirbelsäule verknüpft ist und bestimmte Bereiche am Hals nur vom Vagus versorgt werden.
- Dafür das der Vagus aber mechanisch, wie es von amerikanischen Chiropraktoren behauptet wird, eingeklemmt oder durch eine Bandinstabilität zwischen 1.+2.
- Halswirbel oder eine «craniocervicale Instabilität» mechanisch gestört wird, gibt es keine tatsächlichen Untersuchungen.
- Diese Erklärung ist dann doch zu mechanisch und rührt noch aus Vorstellungen des letzten Jahrhunderts.
Trotzdem erklärt der diese Verbindungen viele der unklaren Symptome, sodass in diesen Fällen immer eine weitere Abklärung des Vagus und des Autonomen Nervensystem erfolgen sollte. Belastende Lebenserfahrungen Eine andere Möglichkeit ist, dass bestimmte, uns oft nicht bewusste innere Einstellungen, ein längst vergessenes Trauma oder schlechte Erfahrungen uns geprägt haben.
- Wenn wir als Baby oder in der Kindheit nicht ausreichend durch unsere Eltern beruhigt wurden können wir im späteren Leben empfindlicher auf Stress reagieren und eher übermäßige Angst erleben.
- Neue Untersuchungen zeigen, dass bereits Stress in der Schwangerschaft der Mutter, zu einer später erhöhten Empfindlichkeit für Angstgefühle beim Kind bzw.
selbst noch beim späteren Erwachsenen führen kann. In diesen Situationen können Schmerzen, allein dadurch, dass wir sie nicht beeinflussen können und sie uns chronisch belasten, wie bei einer Allergie, zusätzliche Aktivierungen in unserem emotionalen Nervensystem hervorrufen und so auch Angst, Panik und Hilflosigkeit auslösen.
Es ist wichtig das Ganze zu sehen! Es lohnt sich also, besonders wenn neben den Nackenschmerzen auch einschränkende andere Gefühle bestehen, genau darüber nachzudenken welche zusätzlichen Erfahrungen und Erlebnisse uns geprägt haben. Denn wenn wir die zusätzlichen, verstärkenden Faktoren erkennen, können wir gezielte Strategien entwickeln und uns besser aus Hilflosigkeit, Angst und Ohnmacht befreien.
Denn je mehr wir wieder selbst handeln können, desto sicher können wir uns fühlen, und Sicherheit ist letztlich die Basis die es braucht damit die Angst und damit die Ver-Anspannung geht. Das hat jedoch nichts mit einfacher Hauspsychologie zu tun, denn es ist nicht möglich sich einfach anderes Verhalten oder Denken vorzunehmen.
Was ist eine Phonophobie?
Unter Phonophobie versteht sich die psychologische Angst vor bestimmten Geräuschen bzw. Überempfindlichkeit bei Geräuschen. Dies kann sich insbesondere als Angst vor lauten Geräuschen äußern. Eine Phonophobie ist häufig auf ein Lärmtrauma zurückzuführen.
Was kann ich bei depressiver Verstimmung und Ängsten tun?
Tipps zur Verringerung des Alkohol- und Drogenkonsums – Es ist vernünftig, den Konsum von Alkohol und Drogen zu reduzieren, da diese langfristig Probleme mit sich bringen und den Genesungsprozess erschweren. Es ist zudem sinnvoll, auf Aufputschmittel zu verzichten – vor allem auf erhöhte Mengen an Koffein und jede Form von Amphetaminen (Speed, Ecstasy, Ice) – da diese die Symptome von Depressionen und Angststörungen verstärken.
Wie lange dauert eine Panikattacke an?
Was tun bei Panikattacken? Eine Panikattacke ist ein plötzlicher Angstanfall. Unser Körper glaubt, wir wären in Gefahr und reagiert mit teils starken körperlichen und psychischen Symptomen. Eine Panikattacke kann jede und jeden von uns treffen, ganz gleich, ob jemand besonders sensibel oder sehr selbstbewusst ist.
Jeder fünfte Erwachsene erlebt mindestens einmal im Leben eine Panikattacke. Bei einer sogenannten Panikstörung leiden Betroffene unter wiederkehrenden, schweren Angstanfällen. Solche Panikstörungen treten häufig zusammen mit weiteren psychischen Erkrankungen auf, wie zum Beispiel Depressionen, sozialen Phobien oder anderen Angststörungen.
Niemand von uns ist komplett frei von Angst. Und das ist auch gut so, denn Angst ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Gefahrensituationen und kann uns in vielen Momenten das Leben retten, weil sie uns vorsichtig sein lässt und handlungsfähig macht.
Zum Beispiel, um aus einer Gefahrensituation zu flüchten. Von einer Angsterkrankung spricht man, wenn die Angst überhandnimmt und das Leben einschränkt. Angsterkrankungen gehören neben Depressionen zu den am weitesten verbreiteten psychischen Erkrankungen. Die häufigsten Formen sind Panikstörungen, generalisierte Angststörungen, soziale Angststörungen und spezifische Phobien wie etwa der Angst vor Spinnen oder Flugangst.
Den einen Auslöser für eine Panikattacke gibt es nicht. Panikattacken können in Momenten der Unsicherheit auftreten – etwa auf dem Weg zu einer Prüfung oder einer wichtigen Präsentation, der du dich nicht ganz gewachsen fühlst. Auch bestimmte Orte oder Situationen können eine Panikattacke auslösen, wie große Menschenmengen, allein weit weg von zu Hause zu reisen oder in einem Flugzeug, einem Fahrstuhl oder einem sehr vollen Kaufhaus zu sein. Stresssituationen können Auslöser einer Panikattacke sein. Bei einer Panikattacke führt ein kleines Angstgefühl oder eine (unbewusste) Sorge zu einer Kettenreaktion im Körper. Dieser zeigt während einer Panikattacke teils schwere Symptome, weil er die Situation falsch interpretiert und sich ernsthaft in Gefahr wähnt.
Das Stresshormon Adrenalin wird ausgeschüttet, der Herzschlag beschleunigt sich, es wird mehr Blut durch die Adern gepumpt, die Muskeln spannen sich an. Dadurch entsteht ein beklemmendes Gefühl in der Brust und Betroffene glauben, nicht mehr richtig atmen zu können. Kalter Schweiß bricht aus, dazu können Schwindel und sogar Todesangst kommen.
Keine Panikattacke gleicht der anderen. Da die Symptome oft unspezifisch sind, wissen manche Betroffene nicht, dass sie eine Panikattacke haben. Typische Symptome einer Panikattacke können sein:
Atemnot Herzrasen Schwindel Schwitzen Zittern Engegefühl in der Brust Engegefühl im Hals Augenflimmern Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen Weiche Knie Benommenheit Übelkeit
Wer eine Panikattacke hat, erlebt außerdem oft ein Gefühl des Kontrollverlusts und hat den Eindruck, neben sich zu stehen oder sogar, verrückt zu werden, weil man sich die körperliche Reaktion nicht erklären kann. Gerade dann, wenn einen eine Panikattacke aus dem Nichts und ohne offensichtlichen Auslöser ereilt.
Auch die Angst zu sterben ist bei einer Panikattacke nicht selten. Die oben genannten Symptome können auch andere, körperliche Ursachen haben. Stellst du sie wiederholt bei dir fest, lasse ärztlich abklären, was dahinterstecken könnte. Eine Panikattacke dauert in der Regel höchstens 30 Minuten und vergeht von allein.
Oft klingt sie bereits nach wenigen Minuten ab, nur in extremen Ausnahmefällen dauert sie mehrere Stunden. Einige Menschen leiden mehrfach am Tag unter einer Attacke, einige einmal pro Monat oder wenige Male im Jahr oder Leben. Auch wenn die Attacken für Betroffene in dem Moment schwer auszuhalten sind, sind sie im Grunde harmlos und nicht gefährlich.
Wenn du merkst, dass du Panik bekommst, ist die wichtigste Regel: Versuche, ruhig zu bleiben und ruhig zu atmen. Mache dir klar, dass du eine Panikattacke hast, die wieder vergeht. Dein Leben ist nicht in Gefahr. Bleibe dort, wo du gerade bist. Fährst du im Auto, fahre rechts ran und halte an. Bist du in der Bahn, bleibe sitzen, bis es dir besser geht, auch wenn deine Station kommt.
Versuche dich auf etwas zu konzentrieren, das nicht angstauslösend ist: zum Beispiel einen Gegenstand im Zimmer oder ein Kleidungsstück einer anwesenden Person. Versuche nicht, die Panik zu unterdrücken, sondern lasse sie mit dem Wissen, dass jede Panikattacke wieder vergeht, zu. Bei einer Panikattacke ist es schwer, ruhig zu bleiben. Ruhiges Atmen ist enorm wichtig. Bei Panik atmen wir automatisch flacher und schneller – dadurch entsteht das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Die 4-7-8-Atmung hilft dir, dich während einer Panikattacke wieder zu beruhigen: Atme langsam durch die Nase ein, zähle dabei bis vier.
- Halte den Atem an, zähle dabei bis sieben.
- Atme kräftig durch den Mund aus, zähle dabei bis acht.
- Wiederhole die Übung so lange, bis du dich etwas beruhigt hast.
- Der Lebensstil kann Einfluss darauf haben, ob Panikattacken wieder auftreten.
- Alkohol, Drogen, Nikotin und Koffein etwa können Panik verstärken.
Wenn du zu Panikattacken neigst, solltest du diese Substanzen möglichst meiden. Achte außerdem auf ausreichend Schlaf, ernähre dich gesund und mache regelmäßig Sport. All das stärkt deinen Körper – und wappnet ihn gegen die Angst. Auch Meditation und Achtsamkeitsübungen sind wirkungsvolle Tools bei Panikattacken, die dir helfen, dich im Falle des Falles zu fokussieren und schneller zu beruhigen.
Es gibt viele kostenlose Apps, die dich Schritt für Schritt in die Entspannungstechniken einführen. Treten Panikattacken häufiger auf, kann es zu einer Angst vor der Angst kommen. Betroffene trauen sich dann nicht mehr, gewisse Dinge zu machen oder an Orte zu gehen, bei denen es schon mal zu einer Panikattacke gekommen ist.
Das kann zu Rückzug und zu sozialer Isolation führen. Auch Depressionen, Schlafstörungen oder Probleme in der Partnerschaft oder im Job können die Folge sein. Wer häufiger an Panikattacken leidet, sollte sich rechtzeitig professionelle Unterstützung suchen.